La Isla Bonita: „Die Schöne“ oder „die Grüne“ (La Isla Verde) – so wird die nordwestliche Kanareninsel La Palma gerne von ihren Bewohnern genannt. Mit 40 Prozent Waldbedeckung ist sie schließlich die Waldreichste der Kanaren. Nach El Hierro und La Gomera ist La Palma zudem die drittkleinste Kanarische Insel. Vom Massentourismus größtenteils verschont geblieben, haben viele Orte der Insel ihren ursprünglichen Charakter erhalten. Wir zeigen euch hier die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf La Palma sowie die besten veganen und veganfreundlichen Restaurants.
Ist La Palma die richtige Kanarische Insel für dich? Find’s hier heraus:
Inhaltsverzeichnis
Anreise nach La Palma
Wie wir euch ja bereits mitgeteilt haben, war einer der Hauptgründe, nach La Palma zu fahren, dass Chantels Eltern für November eine Reise dorthin gebucht hatten. Daher setzten wir mit der Fähre vom spanischen Festland (genauer gesagt von Huelva) mitsamt unserem Auto zu den Kanaren über. Dort angekommen, legten wir zwischen Teneriffa und La Palma noch einen 5-tägigen Zwischenstopp auf La Gomera ein. Dies war ohnehin die günstigste Route und wir hatten noch genügend Zeit dafür.
Wir kamen also im Hafen der Hauptstadt Santa Cruz de La Palma an, wo uns Chantels Eltern schon erwarteten. In Santa Cruz hielten wir uns dann auch nicht lange auf. Wir quatschten, spazierten ein wenig durch die Altstadt und ließen in einem Waschsalon mal wieder unsere Wäsche durch waschen (wer einen günstigen Waschsalon auf La Palma sucht: Lava2express).
Der Westen von La Palma
Restaurant Franchipani
Auf dem Weg nach Tazacorte im Westen der Insel, wo Chantels Eltern ihre Unterkunft hatten, hielten wir in Dos Pinos, um bei Franchipani etwas zu essen. Dort gibt es einige vegane Gerichte. Für unseren Geschmack ist das Restaurant aber etwas zu touristisch (wir mögen es nicht, im Ausland auf Deutsch zu bestellen) und die Portionen für die Preise zu klein.
Unterkunft Isa Apartments
In Tazacorte angekommen, schauten wir uns die Unterkunft von Chantels Eltern (Isa Apartments) an, welche auch uns gut gefallen hätte, es waren jedoch schon alle Appartements ausgebucht. Daher übernachteten wir einfach im Auto auf dem Parkplatz schräg gegenüber.
B&B Amigos de la Naturaleza
Für die nächste Nacht buchten wir uns eine andere Unterkunft (B&B Amigos de la Naturaleza) im nahegelegenem Las Manchas. Obwohl wir aufgrund der vielen negativen Bewertungen zunächst skeptisch waren, stellten sich die kleinen bunten Häuser inmitten der Bananenplantagen als vollkommen in Ordnung heraus.
Pizzeria La Scala
Unweit entfernt befindet sich der schöne Plaza de La Glorieta, entworfen vom palmerischen Architekten und Künstler Luis Morera. Da es als wir dort waren regnete, haben wir leider keine Fotos. Abends waren wir in Puerto Naos in der Pizzeria La Scala essen, deren Pizza auch ohne Käse hervorragend schmeckt.
Der Süden von La Palma
San Antonio und Fuencaliente
Am nächsten Tag unternahmen wir einen Ausflug ganz in den Süden von La Palma, wo wir den Vulkan San Antonio und den Leuchtturm Faro de Fuencaliente besichtigten. Direkt neben dem Leuchtturm befinden sich die Salinen von Fuencaliente (Las Salinas de Fuencaliente), welche zur Gewinnung von Meersalz und Salzblume (Flor de Sal) genutzt werden. Außerdem bieten sie Lebensraum für eine Reihe von geschützten und bedrohten Vogelarten.
Teneguía
Ganz in der Nähe gibt es noch einen weiteren Vulkan, den Teneguía. Zur Erhaltung der Vulkankegel, Lavaströme und dort lebenden Lebewesen, wurde das Gebiet 1987 als Teil des Naturparks Cumbre Vieja y Teneguía unter Schutz gestellt. Im Jahr 1994 wurde es von diesem abgetrennt und besteht seitdem als eigenständiges Naturdenkmal Los Volcanes de Teneguía.
Die Mitte von La Palma
Nationalpark Caldera de Taburiente
Einen weiteren Ausflug unternahmen wir zum Mirador de la Cumbrecita. Für den Parkplatz, der als Ausgangs- und Endpunkt einer kleinen, etwa 3 Kilometer langen Rundweg-Wanderung dient, muss jedoch zuvor online oder im Besucherzentrum Centro de Visitantes de La Caldera de Taburiente nahe El Paso eine kostenlose Reservierung vorgenommen werden. Dies gilt zumindest, wenn man in der Zeit zwischen 8 Uhr und 19 Uhr dort parken möchte. Dafür reicht es aus, zum Besucherzentrum zu fahren und an einem der dort zur Verfügung stehenden PCs die Reservierung vorzunehmen und anschließend auszudrucken.
Wir empfehlen, dies am besten ein paar Tage vor dem geplanten Wandertag zu machen, um sicher zu stellen, auch einen der 32 Pkw-Parkplätze in der gewünschten Zeitspanne zu bekommen. Ohne Reservierung ist eine Zufahrt zum Parkplatz nicht möglich, da die Straße mit einer Schranke gesperrt ist. Auch das Besucherzentrum an sich ist sehenswert. Und die Mini-Wanderung, welche drei Aussichtspunkte im Nationalpark Caldera de Taburiente miteinander verbindet, hat auch uns (ehemaligen) Wander-Muffeln gefallen.
Tazacorte
Es folgten einige Chilltage in Tazacorte. Tazacorte ist ein wirklich niedlicher Ort nicht weit vom Meer entfernt und umgeben von Bananenplantagen, welche heute die wesentliche Erwerbsgrundlage der Gemeinde darstellen. Am Hafen Puerto de Tazacorte begann 1492 die spanische Eroberung La Palmas. Aufgrund der guten klimatischen Lage begannen die Eroberer frühzeitig mit dem Anbau von Zuckerrohr, der der Gemeinde über drei Jahrhunderte eine gewinnbringende Wirtschaft erbrachte. Die heute noch existierenden Herrenhäuser zeugen von dieser Entwicklung.
Restaurant Carpe Diem
In Tazacorte waren wir auch einmal im veganfreundlichen Restaurant Carpe Diem essen. Dass dieses nicht nur bei vegan lebenden Menschen gut ankommt, stellten wir fest, als wir spontan keinen Tisch bekamen, sondern mit Reservierung für den nächsten Abend wiederkommen mussten. Auch hier sind die Speisen eher höherpreisig angesetzt und wir wurden wieder auf Deutsch bedient (La Palma scheint fest in deutscher Hand zu sein 😀 ), dafür war das vegane Seitan-Gyros aber auch echt gut.
Los Llanos
Restaurant La Vitamina
In Los Llanos waren wir ebenfalls essen und zwar im La Vitamina. Das Restaurant bietet eine recht breite Auswahl an veganen und vegetarischen Gerichten an, welchen in der Karte ein separater Abschnitt gewidmet wird. Das Essen und die Preise sind okay, den Avocado-Nachtisch mochten wir persönlich nicht so sehr. Leider ist das Interior ziemlich kitschig und mit einigen pseudo-wissenschaftlichen Esoterik-Büchern (mit wirklich gruseligem Inhalt) versehen.
Eiscafé Frida
Das in zahlreichen Reiseführern als „das beste auf La Palma“ gehypte Eiscafé Frida befindet sich ebenso in Los Llanos. Das Eis, welches vegane Sorten wie Fruchtsorbets und Zartbitterschokolade umfasst, gibt es inzwischen an vielen Stellen über die Insel verteilt zu kaufen. So zum Beispiel auch in Tazacorte am Hafen, beim italienischen Restaurant La Locanda oder im bereits genannten Carpe Diem. Leider bietet das Eiscafé weder veganen Kuchen noch pflanzliche Milch an.
Der Norden von La Palma
Roque de los Muchos
Auf dem Weg zum Berg Roque de los Muchachos hielten wir kurz am Aussichtspunkt Mirador de El Time, von dem man einen sehr guten Ausblick auf Los Llanos hat. Der Roque de los Muchos ist mit einer Höhe von 2.426 Metern die höchste Erhebung der Insel. Den höchsten Punkt bilden alte Vulkanschlote, die der Erosion von Wind und Wasser standgehalten haben. Der Berg gehört zum Parque Nacional de la Caldera de Taburiente und bildet den nordwestlichen Rand der Caldera. Von ihm kann man die Nachbarinseln Teneriffa, El Hierro und La Gomera sehen.
Zwischen 2.350 und 2.400 Metern Höhe befindet sich das Institutsgelände des Observatorio del Roque de los Muchachos. Hier steht unter anderem das Gran Telescopio Canarias, welches mit 10,4 Metern Durchmesser das größte Spiegelteleskop der Welt ist.
Los Tilos & Charco Azul
Nachdem wir beim Roque de los Muchachos übernachtet hatten (krasser Sternenhimmel!), fuhren wir zum Besucherzentrum Los Tilos, von wo wir eine relativ kurze, aber sehr steile Wanderung starteten. Oben angekommen hatten wir einen wunderbaren Ausblick, von wo auch das Titelbild stammt. Danach ging es weiter zum Charco Azul, einem Meeresschwimmbecken, welches sich leider für unbestimmte Dauer im Umbau befindet. Wir gingen jedoch an den Zäunen und Schildern vorbei und sprangen trotzdem ins Wasser. Was für eine Erfrischung!
Mirador Astronómico del Llano del Jable
Unsere letzte Nacht verbrachten wir am Aussichtspunkt Mirador Astronómico del Llano del Jable. Auch von hier hatten wir eine beeindruckende Aussicht und konnten einen wunderschönen Sternenhimmel beobachten.
Restaurant Veg Art
Unmittelbar vor dem Flug von Chantels Eltern aßen wir noch im Veg Art, welches sich nicht einmal 5 Kilometer vom Flughafen entfernt befindet. Leider waren wir auch hier nicht vollkommen zufrieden, da viele Speisen nicht verfügbar waren und der Service seeehr langsam war, was gerade vor einem Abflug natürlich alles andere als entspannend ist. Wenn ihr wie wir einplant, vor einem Flug hier noch etwas zu essen, bringt also genug Zeitpuffer mit!
Weitere Eindrücke & Karte
Auch nach La Palma haben wir natürlich unsere kleine Reise-Drohne mitgenommen. Die Aufnahmen lassen sich hier betrachten:
Hier haben wir für euch nochmal alle genannten Orte in eine Karte eingetragen:
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