Norwegen mit Wohnmobil: Wildcampen, Regeln und Stellplätze

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Norwegen mit dem Wohnmobil zu bereisen ist ein Traum vieler Outdoor-Fans. Das Land bietet spektakuläre Landschaften, von tiefblauen Fjorden über imposante Berge bis hin zu endlosen Wäldern. Doch wer sich auf solch einen Urlaub mit dem Wohnmobil einlässt, sollte gut vorbereitet sein. In diesem Guide erfährst du alles über die beste Reisezeit für Norwegen, Stellplätze und Wildcampen, die wichtigsten Verkehrsregeln und mit welchen Kosten du für eine Wohnmobil-Tour durch Norwegen rechnen musst. Viel Spaß!

Ein bisschen Inspiration gefällig?

Norwegen: Sehenswürdigkeiten und Fjorde [+Karte]

Warum du Norwegen im Wohnmobil bereisen solltest

Norwegen mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen zu bereisen, bietet dir eine unschlagbare Freiheit: Du bestimmst, wann und wo du anhalten möchtest, ohne an feste Reiserouten gebunden zu sein. So kannst du abgelegene Orte und beeindruckende Natur direkt erleben – etwa abgelegene Fjorde oder stille Bergpässe.

Das spart nicht nur Kosten für Hotels, sondern ermöglicht auch spontane, authentische Erlebnisse. Du bist unabhängig, kannst die wunderschöne norwegische Landschaft teilweise ganz alleine genießen und hast alles, was du brauchst, immer dabei – vom Bett bis zur Küche. Ideal also, um das Land ohne Stress und völlig flexibel zu entdecken.

Und das Beste: Du kannst das Land in deinem eigenen Tempo genießen. Egal, ob du die längeren Tage des Sommers mit der Mitternachtssonne oder die schneebedeckten Landschaften im Winter erleben möchtest, Norwegen hat zu jeder Jahreszeit seinen besonderen Reiz. Im Winter locken die Nordlichter, im Sommer bieten die endlosen Tage und die milde Temperatur perfekte Bedingungen für Outdoor-Aktivitäten.

Kurz gesagt: Eine Wohnmobilreise durch Norwegen bietet dir die Freiheit, das Land ohne Stress und mit viel Flexibilität zu entdecken – von den beeindruckenden Fjorden bis zu den verschneiten Landschaften des Nordens.

Sonnenaufgang über dem Lysefjord beim Preikestolen in Norwegen
Sonnenaufgang über dem Lysefjord beim Preikestolen in Norwegen

Beste Reisezeit für Norwegen mit dem Wohnmobil

Die beste Reisezeit für eine Wohnmobilreise durch Norwegen hängt von deinen Vorstellungen und Plänen ab, aber generell sind die Sommermonate – Juni bis August – für die meisten am besten geeignet. Wenn du dem Touristenansturm und höheren Preisen entkommen willst, sind der Frühling und der frühe Herbst eine tolle Alternative mit einer eigenen, einzigartigen Atmosphäre.

Norwegen im Frühling (Mai – Anfang Juni)

Im Frühling erwacht Norwegen langsam aus dem Winterschlaf: Ab Mai sind die meisten Straßen frei von Schnee und immer mehr Campingplätze sind geöffnet. Es sind weniger Touristen als im Sommer unterwegs, doch die Temperaturen sind noch frisch: Stell dich auf wechselhaftes Wetter und etwas Regen ein.

Norwegen im Sommer (Mitte Juni – August)

Wenn du Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Fahrrad- oder Kajakfahren in Norwegen unternehmen möchtest, sind die Sommermonate für dich ideal. Die Temperaturen sind mild (meist zwischen 15 und 25 Grad Celsius) und Regen relativ selten. Besonders im Norden kannst du die Mitternachtssonne erleben, bei der die Sonne nie ganz untergeht und die Tage extrem lang sind.

Allerdings ist der Sommer auch die Hauptsaison für Wohnmobilreisen durch Norwegen. Stell dich also auf vollere Campingplätze und höhere Preise ein. Trotzdem solltest du immer einen Stellplatz für dein Wohnmobil finden.

Die Monate Mai bis September eignen sich ideal zum Wandern in Norwegen:

Wandern in Norwegen: Routen, Tipps und Erfahrungen

Norwegen im Herbst (September – Oktober)

Im Herbst zeigen sich die norwegischen Wälder von ihrer schönsten Seite: Im Indian Summer verfärben sich die Blätter in leuchtenden Rot-, Orange- und Gelbtönen. Mit etwas Glück kannst du außerdem schon die ersten Polarlichter erhaschen. Die Temperaturen sinken jedoch und viele Campingplätze schließen gegen Ende September. Wer im Herbst reist, sollte darauf vorbereitet sein, dass es kalt wird, vor allem in den Bergen und im Landesinnere.

Norwegen im Winter (November – April)

Im Winter in Norwegen sind die meisten Sehenswürdigkeiten nahezu menschenleer und die Wahrscheinlichkeit, bunt tanzende Nordlichter zu sehen, ist hoch – je nördlicher, desto wahrscheinlicher. Das Reisen im Winter ist jedoch auch sehr anspruchsvoll: Viele Straßen und Bergpässe sind aufgrund von Schnee und Eis gesperrt und Wintercamping erfordert eine spezielle Ausrüstung. Die Temperaturen können extrem niedrig werden und viele Stellplätze sind geschlossen oder nicht erreichbar.

Polarlichter in Norwegen Mitte September in der Nähe von Trondheim
Polarlichter in Norwegen Mitte September in der Nähe von Trondheim

Wildcampen in Norwegen: Was erlaubt ist und was nicht

In Norwegen ist das Wildcampen dank des „Jedermannsrechts“ (Norwegisch: „Allemannsretten“) zwar grundsätzlich erlaubt. Dieses Recht gibt es seit Jahrhunderten und es erlaubt jedem, in der Natur zu zelten oder zu biwakieren – allerdings ausschließlich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auf andere unmotorisierte Weise. Das bedeutet, dass dieses Recht nicht für Wohnmobile oder andere motorisierte Fahrzeuge gilt und damit nicht verwechselt werden sollte.

Mehr zum Jedermannsrecht in Skandinavien:

Jedermannsrecht in Skandinavien: Gilt es für Wohnmobile?

Regeln für das Freistehen mit dem Wohnmobil in Norwegen

Straßenrecht beachten: Das norwegische Straßenrecht regelt, dass du nur auf für Fahrzeuge ausgewiesenen Flächen und Straßen fahren und parken darfst. Du kannst also nicht einfach in den Wald oder an den Strand fahren – es sei denn, es ist ausdrücklich erlaubt. Halte dich an diese Vorschrift, um nicht die Natur zu beschädigen.

Verhalten beim Freistehen: Wildcampen mit dem Wohnmobil ist vor allem für eine kurze Nacht gedacht an einem Ort, an dem du keine Spuren hinterlässt und dich nicht von anderen parkenden Autos unterscheidest. Wer mit einem typischen Campingverhalten wie dem Aufstellen von Campingstühlen oder ähnlichem unterwegs ist, sollte auf einen Campingplatz ausweichen. Wenn du dich für Wildcamping entscheidest, solltest du es so unauffällig wie möglich tun – stell also sicher, dass du nicht auffällst und idealerweise von niemandem gesehen und gehört wirst.

Respekt vor der Natur und den Anwohnern: Achte darauf, dass du die Umgebung nicht beschädigst und die Natur nicht belastet. Lass keinen Müll zurück (auch keine Papiertücher oder Klopapier) und verursache keinen Lärm oder Geräusche, die Tiere, Anwohner oder andere Camper stören könnte. Laut Musik spielen oder bis 3 Uhr nachts draußen Gespräche führen ist also nicht angesagt!

Wo und wie darfst du mit dem Wohnmobil wildcampen?

Öffentliche Parkplätze und Straßen: Das Parken von Wohnmobilen ist auf öffentlichen Parkplätzen und Straßen in Norwegen grundsätzlich erlaubt (wenn nicht anders gekennzeichnet), jedoch nur für eine kurze Zeit (meist eine Nacht). In beliebten touristischen Gebieten oder in der Hochsaison gibt es oft konkrete Vorschriften und teilweise Parkgebühren. Halte immer Ausschau nach „No Camping“-Schildern sowie Verbotsschilder, die das Parken von Wohnmobilen untersagen.

Abstand zu Wohnhäusern: Wenn du mit deinem Wohnmobil freistehst, solltest du darauf achten, dass du mindestens 150 Meter Abstand zu bewohnten Gebäuden einhältst. Diese Regel dient dem Schutz der Privatsphäre der Anwohner und sorgt dafür, dass Wildcamping mit dem Wohnmobil in Norwegen auch in Zukunft toleriert wird.

Maximal 1-2 Tage: Du darfst in der Regel nur für 1-2 Nächte an einem Ort freistehen. Diese Regel sorgt dafür, dass die Natur geschützt bleibt und keine Dauercamper die Gebiete belasten. Wenn du einen Stellplatz ansteuerst, an dem sich bereits andere Camper befinden, ist es besser, weiterzufahren und sich einen eigenen Platz zu suchen. In abgelegenen Gegenden findest du vielleicht leichter einen einsamen Stellplatz, stell aber trotzdem sicher, dass du keine lokalen Vorschriften missachtest.

Blick auf den Preikestolen in Norwegen von oben: In der Hauptsaison ist es hier brechend voll
Blick auf den Preikestolen über dem Lysefjord in Norwegen von oben: In der Hauptsaison ist es hier brechend voll

Was ist beim Wildcampen in Norwegen verboten?

Private Grundstücke und Naturschutzgebiete: Das Wildcampen mit dem Wohnmobil auf privaten Grundstücken ist nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Eigentümers oder der zuständigen Behörden erlaubt. In Naturschutzgebieten gilt ein generelles Verbot, es sei denn, es ist ausdrücklich erlaubt.

Offenes Feuer: Lagerfeuer in der Natur sind in Norwegen in den Sommermonaten vom 15. April bis zum 15. September grundsätzlich verboten, abgesehen von ausgewiesenen Lagerfeuerplätzen. Auch das Kochen mit offenem Feuer ist in vielen Regionen untersagt. Und auch sonst solltest du mit offenem Feuer vorsichtig umgehen, um Brände zu verhindern. Achte also auf Hinweisschilder und halte dich dran: Verzichte im Zweifel auf dein Lagerfeuer und verlege jegliche Kochaktivitäten ins Innere deines Wohnmobiles.

Langfristige Stellplätze: Wildcampen bedeutet nicht, dass du so lange wie du möchtest an einem Ort bleiben kannst. Wenn du mit dem Wohnmobil in Norwegen freistehen möchtest, solltest du dich an die 1-2-Nächte-Regel halten, um die Natur zu schonen und Konflikte zu vermeiden. Komm am besten erst abends und verlasse den Platz am nächsten Morgen so wie du ihn vorgefunden hast (oder sauberer).

Die Zukunft vom Freistehen in Norwegen

Damit das Wildcampen mit dem Wohnmobil auch in Zukunft weiterhin geduldet wird, ist es wichtig, sich an die oben genannten Punkte zu halten. Die Verantwortung liegt bei jedem Einzelnen: Wer sich nicht an die Regeln hält, sorgt dafür, dass das Freistehen in Norwegen mit dem Wohnmobil bald eingeschränkt oder sogar vollständig verboten wird.

Indem du respektvoll mit der Natur und anderen Menschen umgehst, kannst du dazu beitragen, dass das Wildcampen auch in Zukunft möglich bleibt. Wenn immer mehr Menschen die Regeln ausreizen oder missachten, könnte es sein, dass diese großzügigen Freiheiten bald verschwinden – und das wäre doch wirklich schade!

Falls dir das zu viele Einschränkungen sind, du in der Hauptsaison oder in beliebten Regionen unterwegs bist, oder du dich auch tagsüber auf deinem Stellplatz aufhalten möchtest, steure lieber einen der vielen offiziellen Stell- und Campingplätze in Norwegen an. Damit bist du auf der sicheren Seite, niemanden zu stören und riskierst auch keine Bußgelder.


Wohnmobil-Stellplätze und Campingplätze in Norwegen

Als populärere Alternative zum Wildcampen gibt es in Norwegen auch eine Menge offizielle Wohnmobil-Stellplätze und Campingplätze. Sie bieten dir mehr Komfort und du kannst typisches „Camping-Verhalten“ zeigen, wie zum Beispiel Stühle und Tische vor das Wohnmobil stellen – das ist nämlich beim Freistehen ein absolutes No-Go.

An den schönsten Orten in Norwegen gibt es so einige Stell- und Campingplätze:

Urlaub in Norwegen: Wo ist es am schönsten? (mit Karte)

Campingplätze in Norwegen

Campingplätze sind in Norwegen weit verbreitet und bieten eine ausgezeichnete Infrastruktur für Wohnmobilreisende. Sie bieten in der Regel mindestens Stromanschlüsse, Wasser, Abwasserentsorgung und WLAN, oftmals aber auch Waschmaschinen, Sanitäranlagen, Kochmöglichkeiten und mehr. Campingplätze findest du in allen Regionen, von den Fjorden im Westen bis zu den Bergen im Norden. Einige der beliebtesten Campingplätze in Norwegen sind:

  • Flåm Camping og Vandrarheim – Ideal für Fjord-Erlebnisse und die berühmte Flåmbahn. Liegt direkt am Aurlandsfjord.
  • Tromsø Lodge & Camping – Perfekt für Polarlichter und Naturerlebnisse, in der Nähe der Stadt Tromsø.
  • Moskenes Camping – Auf den Lofoten gelegen, ideal für Wanderungen und den Besuch der schönen Fjorde.
  • Alta Strand Camping & Apartment – Direkt am Altafjord, perfekt für Wanderungen.
  • Saebo Camping – Am Eidfjordvatn im Hardangervidda Nationalpark, ideal für Ruhe und Outdoor-Aktivitäten.

Auf vielen Campingplätzen in Norwegen kannst du auch zelten oder in Hütten übernachten. Außerdem sind viele dieser Plätze besonders familienfreundlich gestaltet und eignen sich gut für Wohnmobilreisen mit Kindern.

Wohnmobil-Stellplätze in Norwegen

Wohnmobil-Stellplätze sind im Gegensatz zu Campingplätzen exklusiv für Wohnmobile gedacht und bieten oft nur einfache Parkflächen sowie grundlegende Services wie Stromanschluss und Wasser- und Abwasserentsorgung. Sie sind praktisch für eine schnelle, unkomplizierte Übernachtung und meist auf kürzere Aufenthalte ausgelegt. Bekannte Wohnmobil-Stellplätze in Norwegen sind:

  • Lofoten Caravan Park – Ein schöner Stellplatz auf den Lofoten, ideal für Reisende, die die spektakulären Fjorde und das malerische Fischerdorf Reine entdecken wollen.
  • Tromsø Camping – Einer der besten Stellplätze für Wohnmobile in Nordnorwegen, mit einer fantastischen Aussicht auf die Natur und der Möglichkeit, die Polarlichter zu erleben.
  • Sogndalstrand Camping – Ein idyllischer Stellplatz am Sognefjord, bekannt für seine ruhige Lage und Nähe zu Wanderungen und Fjord-Aktivitäten.
  • Nordkapp Camping – Am nördlichsten Punkt Europas gelegen, ein einmaliger Stellplatz, um das Nordkap und die umliegende Natur zu erleben.
  • Rødberg Camping – In der Nähe des Norefjells gelegen, ideal für eine entspannte Zeit in der Natur mit Aktivitäten wie Wandern.
Weißer Sandstrand und klares Wasser: Auf den Lofoten in Norwegen keine Seltenheit
Weißer Sandstrand und klares Wasser: Auf den Lofoten in Norwegen keine Seltenheit

Tipps zum Camping in Norwegen

Bleib flexibel: In der Hochsaison (Juni bis August) können beliebte Campingplätze und Stellplätze auch mal ausgebucht sein. Ein vorheriges Buchen ist also teilweise sinnvoll. Allerdings gibt es auch zahlreiche Campingplätze und einfache Stellplätze, bei denen eine Reservierung nicht erforderlich oder sogar gar nicht möglich ist. Stattdessen kann man oft einfach nachfragen oder spontan anreisen, was gerade in weniger touristischen Gegenden oder während der Nebensaison gut funktioniert.

Richtlinien zum Umweltschutz: Norwegen legt großen Wert auf den Schutz der Natur. Achte darauf, deinen Müll korrekt zu entsorgen und respektiere die lokalen Regelungen bezüglich Feuerstellen und Camping in geschützten Gebieten.

Preise: Stellplätze und Campingplätze sind in Norwegen tendenziell teurer als in anderen Ländern, insbesondere in touristischen Regionen. Du kannst mit etwa 200-500 Norwegische Kronen pro Nacht rechnen, je nachdem, welche Lage und Ausstattung geboten wird.

Camping Key Europe: Die Camping Key Europe (CKE) bietet Rabatte auf über 2.500 Campingplätzen in Europa, einfacheres Ein- und Auschecken sowie eine Unfall- und Haftpflichtversicherung. In Skandinavien gibt es weitere Rabatte, unter anderem auf Fährfahrten und teils kann die CKE sogar als Ausweisersatz dienen. Je nach Verkaufsort kostet die Camping Key Europe 12 bis 20 Euro pro Jahr. Sie kann zum Beispiel online beim ADAC bestellt und in der App „My Camping Key“ digital aktiviert werden.

Wohnmobil-Services unterwegs: Viele Tankstellen und Rastplätze in Norwegen bieten Entsorgungsstationen und Frischwasser-Auffüllstationen – superpraktisch für lange Fahrten!

Apps und Websites: Apps wie Park4Night helfen dir, Stellplätze und Campingplätze zu finden, die für dich passen.


Fahren in Norwegen: Wohnmobil-Routen und Verkehrsregeln

Norwegen bietet einige spektakuläre Panoramastraßen und Regionen, die perfekt für Touren mit dem Wohnmobil geeignet sind, darunter unter anderem:

Atlantikstraße (Atlanterhavsveien): Diese berühmte Straße führt über mehrere Brücken und kleine Inseln und bietet spektakuläre Ausblicke auf das Meer.

Trollstigen: Eine kurvenreiche Serpentinen-Straße mit steilen Klippen und Wasserfällen. Nichts für schwache Nerven oder große Wohnmobile.

Inselgruppe Lofoten: Die Lofoten sind ein Paradies für Naturliebhaber mit zahlreichen Instagram-Spots wie malerische Fischerdörfer oder dramatische Küstenlandschaften.

Sognefjord-Route: Diese Strecke führt entlang des längsten und tiefsten Fjords Norwegens. Hier kann man das authentische Norwegen erleben, fernab von Touristenmassen.

Da wir bereits einen kompletten Artikel über die schönsten Touren mit dem Wohnmobil durch ganz Norwegen geschrieben haben, gehen wir hier nicht weiter auf die besten Routen ein, sondern verlinken dir den Beitrag hier:

Norwegen-Rundreise: Wohnmobil-Routen für 1-3 Wochen

Die wichtigsten Verkehrsregeln für Fahrzeuge in Norwegen

Diese Regeln sorgen nicht nur für die Sicherheit von dir, anderen Verkehrsteilnehmern und Wildtieren, sondern auch dafür, dass du deinen Norwegen-Urlaub ohne unerfreuliche Bußgelder genießen kannst.

  1. Lichtpflicht: Das Fahren mit Abblendlicht ist in Norwegen zu jeder Zeit Pflicht – auch tagsüber.
  2. Tempolimit: Allgemein gilt in Norwegen ein Tempolimit von 80 km/h, nur auf bestimmten Schnellstraßen und Autobahnen darfst du bis zu 100 km/h fahren. In Städten und Wohngebieten sind Geschwindigkeiten auf 50 km/h begrenzt, in Wohngebieten kann das Tempolimit auf 30 km/h sinken.
  3. Reifenprofil: Sommerreifen müssen in Norwegen mindestens 1,6 mm Profil haben, Winterreifen mindestens 3 mm. Schneeketten sind bei Schnee und Eis erforderlich, wenn die Straßenverhältnisse es erfordern.
  4. Sicherheitsvorkehrungen: Sicherheitsgurte sind für alle Insassen Pflicht. Kinder unter 36 kg oder 1,35 Meter Größe müssen in einem Kindersitz fahren.
  5. Alkohol am Steuer: Norwegen hat eine sehr niedrige Alkoholgrenze von 0,2 Promille. Jeglicher Alkoholkonsum am Steuer wird streng bestraft.
  6. Handy am Steuer: Das Fahren mit dem Handy in der Hand ist verboten und kann mit einer Geldstrafe geahndet werden.
  7. Bergfahrten und Bremsen: Bei langen Bergabfahrten solltest du in einem niedrigen Gang fahren, um die Bremsen zu entlasten und eine Überhitzung zu vermeiden.
  8. Notfälle: Ein Warndreieck, eine Warnweste und eine Haftpflichtversicherung müssen immer mitgeführt werden. Notrufnummern und Bergungsdienste sind rund um die Uhr erreichbar. Den allgemeinen Notruf (Polizei, Feuerwehr, Rettung) erreichst du unter 112.

Zusätzliche Verkehrsregeln für Fahrzeuge über 3,5 t

Wenn du mit einem Wohnmobil über 3,5 Tonnen oder einem Wohnwagen in Norwegen unterwegs bist, gibt es zusätzlich ein paar Regeln zu beachten:

  1. Niedrigeres Tempolimit: Schwere Fahrzeuge über 3,5 t dürfen nicht schneller als 80 km/h fahren, auch wenn das Tempolimit auf bestimmten Strecken höher ist. Wenn ein Anhänger oder Wohnwagen keine eigenen Bremsen hat, sinkt das Tempolimit auf 60 km/h.
  2. Reifen und Schneeketten: Bei Schnee und Eis sind Schneeketten zwingend erforderlich. Spikereifen sind nur in bestimmten Zeiträumen zugelassen (vom 1. November bis zum ersten Sonntag nach Ostern in Süd-Norwegen, länger im Norden). In Städten wie Oslo und Trondheim muss für Spikereifen eine Gebühr bezahlt werden.
  3. Höhere Gebühren für Mautstraßen und Fähren: Wohnmobile über 3,5 t zahlen in Norwegen höhere Mautgebühren – meist das Doppelte der normalen PKW-Gebühr. Um Zeit zu sparen und Rabatte für Fähren zu erhalten, empfiehlt sich das AutoPASS-System. Bei Mietfahrzeugen sollte der Vermieter die Registrierung bereits vorgenommen haben.

Umweltzonen und Fahrverbote in Städten

In Norwegen gibt es in mehreren Städten Umweltzonen und Fahrverbote. In Oslo dürfen zum Beispiel Fahrzeuge mit hohen Emissionen, insbesondere ältere Dieselfahrzeuge, nicht in bestimmte Gebiete fahren. Diese Zonen sollen die Luftqualität verbessern und die Emissionen verringern.

In anderen Städten gibt es ähnliche Regelungen, die sich je nach Fahrzeugtyp und Emissionsstandard unterscheiden. Elektrofahrzeuge profitieren teilweise noch von Vorteilen wie ermäßigtem Parken und der Nutzung von Busspuren. Wenn du mit einem älteren Fahrzeug in Norwegen unterwegs bist, informiere dich konkret, was in den von dir besuchten Städten zu deinem Reisezeitpunkt gilt.

Die elf Haarnadelkurven der Passstraße Trollstigen in Norwegen
Die elf Haarnadelkurven der Passstraße Trollstigen in Norwegen

Kosten für einen Norwegen-Urlaub im Wohnmobil

Ein Norwegen-Urlaub im Wohnmobil bietet dir viele Vorteile und viel Flexibilität, aber das hat seinen Preis: Es gibt einige Kosten, die du einplanen solltest. Aber keine Sorge, wir geben dir Tipps, wie du mit Rabatten auf deine Wohnmobil-Reise durch Norwegen sparen kannst.

Mietkosten für das Wohnmobil

In der Hauptsaison (Juni bis August) kostet die Miete eines kleinen Wohnmobils etwa 100 bis 150 Euro pro Tag, größere Modelle können bis zu 250 Euro kosten. In der Nebensaison (Mai und September) sinken die Preise auf 80 bis 120 Euro pro Tag. Für eine 10-tägige Reise kannst du mit Mietkosten von 800 bis 2.500 Euro rechnen.

Spar-Tipp: Buche dein Wohnmobil frühzeitig, um Rabatte und Sonderangebote zu erhalten. Auch das Vergleichen verschiedener Anbieter kann helfen, günstigere Angebote zu finden.

Kraftstoff

Die Dieselpreise in Norwegen liegen bei etwa 1,70 bis 2,00 Euro pro Liter. Je nach Fahrzeugverbrauch musst du mit 17 bis 30 Euro pro 100 km rechnen. Für 1.500 Kilometer kannst du also etwa 250 bis 450 Euro für Kraftstoff einplanen.

Spar-Tipp: Vermeide es, an Tankstellen in touristischen Hotspots zu tanken, da dort die Preise oft höher sind. Tanke lieber an den weniger frequentierten Stellen auf dem Land, wo die Preise günstiger sind.

Mautgebühren und Fährfahrten

In Norwegen ist es oft nicht möglich, Mautstraßen komplett zu vermeiden, da diese Teil des normalen Straßennetzes sind, bis sich ihre Baukosten abbezahlt haben. Auch Fähren verkürzen viele Strecken extrem oder lassen sich teils gar nicht umfahren. Für eine 10-tägige Wohnmobilreise durch Norwegen mit einer Strecke von 1.500 Kilometern solltest du mit etwa 100 bis 250 Euro für Mautgebühren und Kosten für Fährfahrten rechnen, je nachdem wie groß dein Wohnmobil ist.

Spar-Tipp: Nutze die elektronische Mautzahlung AutoPASS sowie für Fährfahrten das Rabatt-System AutoPASS for ferje. Damit bekommst du nicht nur günstigere Preise und Rabatte bis zu 50 Prozent, sondern musst dich unterwegs um nichts kümmern. Der reduzierte Betrag wird ganz einfach automatisch abgebucht – praktisch!

Hier erfährst du mehr über die Kosten und Rabatte für Maut und Fähren in Norwegen:

Norwegen-Roadtrip: Anreise, Maut und Fähren [+Kosten]

Stellplatz- und Campingplatzgebühren

Einfache Stellplätze in Norwegen kosten etwa 20 bis 30 Euro pro Nacht. Gut ausgestattete Campingplätze liegen bei 30 bis 50 Euro pro Nacht. Für 10 Tage solltest du also mit 200 bis 500 Euro rechnen, wenn du nicht freistehst.

Spar-Tipp: Achte auf Rabatte und Aktionen in den Nebensaison-Monaten und nutze die „Camping Key Europe“-Karte, um bei vielen Campingplätzen Rabatte zu erhalten.

Verpflegung und Restaurants

Lebensmittel sind in Norwegen teuer, vor allem Alkohol und tierische Produkte. Einfache Mahlzeiten in einem Restaurant kosten etwa 15 bis 30 Euro pro Person. Selbst kochen ist also günstiger: Für zwei Personen und eine Woche kannst du mit 100 bis 150 Euro für Lebensmittel rechnen.

Spar-Tipp: Kaufe in Supermärkten wie Kiwi, Rema 1000 oder Coop ein, die sind günstiger als Touri-Shops. Alternativ kannst du auch einige Lebensmittel aus Deutschland, Dänemark oder Schweden (falls du auf dem Landweg anreist) mitnehmen, um vor Ort Kosten zu sparen.

Gesamtkosten für Norwegen mit dem Wohnmobil

Eine 10-tägige Wohnmobilreise durch Norwegen kostet insgesamt etwa 1.500 bis 4.000 Euro, je nach Reisezeit, Fahrzeugwahl und individuellen Bedürfnissen. Dabei fallen die Mietkosten für das Wohnmobil am stärksten ins Gewicht: Für 10 Tage kostet dies 800 bis 2.500 Euro.

Deutlich günstiger kommst du also davon, wenn du bereits ein eignes Wohnmobil besitzt und mit diesem von Deutschland nach Norwegen fährst – das lohnt sich aber erst für eine längere Reisedauer. Wenn das keine Option ist und du Geld sparen möchtest, reise also in der Nebensaison, tanke an günstigen Tankstellen, übernachte auf einfachen Stellplätzen und koche selbst. Nutze außerdem unsere Spar-Tipps für Rabatte, um deine Ausgaben zu reduzieren.

Weitere Tipps für Reisen im Wohnmobil durch Norwegen

Mieten vs. eigenes Wohnmobil: Mit dem eigenen Wohnmobil bist du flexibler und sparst auf längeren Reisen. Ein Wohnmobil zu mieten ist hingegen auf kürzeren Trips günstiger und praktischer.

Miete im Voraus: Wohnmobile sind in der Hauptsaison teilweise ausgebucht. Rechtzeitig zu mieten spart Geld und sichert dir die beste Auswahl.

Plane deine Route flexibel: Norwegen ist groß und das Wetter kann schnell wechseln. Sei flexibel und habe immer Alternativen im Kopf. Unterschätze außerdem nicht die Entfernungen – in Norwegen ist man nicht so schnell unterwegs wie in Deutschland.

Respektiere die Natur: Norwegen legt großen Wert auf Umweltschutz. Halte dich an die Regeln, das Jedermannsrecht und respektiere die Natur.

Halte Ausschau nach Naturphänomenen: Neben Fjorden und Bergen bietet Norwegen auch Nordlichter, Gletscher und Wasserfälle – ein Paradies für Naturliebhaber!

App-Tipps: Nutze Park4Night für Stellplätze und Meine Polarlicht-Vorhersage für das perfekte Nordlicht-Erlebnis.

Kostete die ersten 10 Jahre nach Eröffnung Maut: Atlantikstraße in Norwegen
Kostete die ersten 10 Jahre nach Eröffnung Maut: Atlantikstraße in Norwegen

Fazit: Urlaub im Wohnmobil durch Norwegen

Eine Wohnmobilreise durch Norwegen gibt dir die Freiheit, die spektakuläre Natur flexibel und unabhängig in deinem eigenen Tempo zu genießen. Du kannst abgelegene Fjorde, steile Berge und unberührte Landschaften entdecken, ohne auf feste Unterkünfte angewiesen zu sein. Wenn du dich an die Regeln und Vorschriften hältst, kannst in Norwegen sogar wildcampen.

Norwegen bietet außerdem ein gut ausgebautes Netz an Stell- und Campingplätzen, die eine komfortable Übernachtung ermöglichen. Die einsamen Straßen, oft entlang der Fjorde und durch atemberaubende Landschaften, sorgen für unvergessliche Eindrücke – sei es unter der Mitternachtssonne im Sommer oder den Polarlichtern im Winter.

Für eine 10-tägige Tour solltest du mit Kosten zwischen 1.500 und 4.000 Euro rechnen, je nachdem, wie du die Reise gestaltest. Wenn du ein paar unserer Tipps wie Rabatte für Campingplätze, Mautgebühren und Fähren beachtest, kannst du einiges sparen. Ein Wohnmobil-Urlaub in Norwegen bietet dir die perfekte Kombination aus Komfort und Outdoor-Erlebnis. Gute Fahrt!

Noch mehr Tipps für Norwegen

In unseren anderen Artikeln über Norwegen findest du noch mehr Tipps rund um die Themen Wohnmobil-Routen, Wanderungen, die schönsten Orte und vieles mehr:

Norwegen-Roadtrip: Anreise, Maut und Fähren [+Kosten]

Norwegen: Sehenswürdigkeiten und Fjorde [+Karte]

Die besten veganen Restaurants in Norwegen [mit Karte]

Wandern in Norwegen: Routen, Tipps und Erfahrungen

Urlaub in Norwegen: Wo ist es am schönsten? (mit Karte)

Norwegen-Rundreise: Wohnmobil-Routen für 1-3 Wochen

 

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