Norwegen – da denkt man direkt an Berge, Fjorde und endlos grüne Landschaften und Wälder. Doch auch so weit im Norden gibt es ein paar spannende Städte und beliebte Reiseziele, welche definitiv einen Besuch wert sind. Wir verraten euch, welche norwegischen Orte am schönsten sind und hoffen, euch so bei eurer individuellen Urlaubsplanung inspirieren und unterstützen zu können.
Zu viele schöne Orte, um sich festzulegen? Macht doch eine Rundreise durch Norwegen:
Inhaltsverzeichnis
Norwegen-Karte mit den schönsten Orten
Auf dieser Karte seht ihr alle sehenswerten Reiseziele Norwegens auf einen Blick. Städte und Orte sind hellblau markiert, Fjorde dunkelblau und Sehenswürdigkeiten gelb. In dunkelgrün sind Wanderungen zu finden und in mittelblau mögliche Routen für einen Norwegen-Roadtrip. Wenn ihr oben auf den kleinen Pfeil in dem Kästchen links klickt, seht ihr eine Legende, auf der ihr die einzelnen Ebenen mit einem Klick ein- und ausblenden könnt.
Auch wenn das Land Norwegen eher für seine besondere und einzigartige Natur als für überragende Städte bekannt ist, so gibt es doch ein paar norwegische Orte, welche man sich nicht entgehen lassen sollte. Beginnen wir ganz im Süden mit der Hauptstadt Norwegens.
Sehenswerte Städte in Süd-Norwegen
Oslo
Die norwegische Hauptstadt Oslo mit ihren knapp 700.000 Einwohner:innen überzeugt mit einem modernen, jungen und hippen Stadtbild und – im Vergleich zu Restnorwegen – ganzjährig angenehm milden Temperaturen. Neben vielfältigen Museen sind vor allem das Opernhaus und die Festung Akershus im Hafengebiet sowie das Königliche Schloss mit seiner großer Parkanlage sehenswert.
Übrigens: Wer einmal das weltberühmte Gemälde „Der Schrei“ des norwegischen Malers Edvard Munch im Original sehen möchte (bzw. die bekannteste der vier Versionen davon), kann dies im Munch-Museum tun.
Kristiansand
Als wichtiger Verkehrsknotenpunkt Südnorwegens verfügt Kristiansand über mehrere Verbindungen durch Fernstraßen, Eisenbahnen und Fernbusse sowie einen Flughafen. Am interessantesten für deutsche Besucherinnen und Besucher dürfte aber der Fährhafen sein, welcher durch die Reedereien Color Line und Fjord Line mittels Speedfähre mit Hirtshals in Dänemark verbunden wird.
Dadurch erspart man sich nicht nur die längere Anreise durch Schweden und Ostnorwegen, sondern auch die teuren Mautgebühren der Storebaelt- und Öresundbrücke. Sehenswert in Kristiansand selbst ist das Stadtzentrum mit der Domkirche, den vielen kleinen Cafés und einladenden Restaurants sowie die schön angelegten Badeseen und Spazierpfade im Park und Erholungsgebiet Baneheia.
Stavanger
Mit rund 145.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist Stavanger zwar nicht gerade eine besonders große Stadt, dennoch solltet ihr sie euch keinesfalls entgehen lassen. Westlich des Hafenbeckens geht es im alten Stadtteil Gamle Stavanger mit den niedlichen, weiß gestrichenen Holzhausfassaden und bunt blühenden Pflanzen ruhiger zu, während sich auf der anderen Seit das pure Leben tummelt.
Die Fußgängerzone Øvre Holmegate, von den Einheimischen auch Fargegata (Norwegisch: „Straße der Farben“) genannt, im Zentrum ist eine der Hauptattraktionen in Stavanger. Ihre bunten Häuser, Geschäfte und LGBTIQ-freundlichen Restaurants, Cafés und Bars laden zum Verweilen ein.
Vom zentral gelegenen Aussichtspunkt Valberget hat man einen guten Blick auf die Stadt. Etwas südlich befindet sich mit dem Dom von Stavanger das älteste Kathedralgebäude Norwegens, welches auf die Gründung der Stadt im 12. Jahrhundert zurückgeht.
Sehenswerte Städte in Fjord-Norwegen
Bergen
Bergen, auch als heimliche Hauptstadt Norwegens bekannt, ist wohl nicht zu Unrecht die Lieblingsstadt vieler Norwegen-Reisenden. Die zweitgrößte norwegische Stadt liegt am inneren Byfjord an der Westküste Norwegens und wird auch als „Tor zu den Fjorden“ bezeichnet.
Trotz des Bauverbots von Holzhäusern als Folge von mehreren Bränden in Bergen, wurde das Hanseviertel Bryggen nach jeder Zerstörung getreu den originalen Plänen wieder aufgebaut und zeigt so auch heute noch dasselbe Bild wie im 12. Jahrhundert. Seit dem Jahr 1979 ist Bryggen daher als Beispiel hanseatischer Baukunst in Norwegen als Weltkulturerbe der UNESCO geschützt.
Ebenfalls sehenswert ist der Hafen (einer der geschäftigsten europäischen Seehäfen mit Start der Hurtigruten-Schiffe), die Festung Bergenhus, der Platz Festplassen, der Dom von Bergen und die Bergbahn Fløibanen. Dabei handelt es sich um eine 850 Meter lange elektrische Standseilbahn, die vom Stadtzentrum auf den Fløyberg (auch Fløyen) führt, von dem aus man eine grandiose Aussicht über die gesamte Stadt hat.
Einen noch weiteren Ausblick hat man vom etwas höher gelegenen Berggipfel Ulriken, auf den man wahlweise durch eine Wanderung oder per Seilbahn gelangt.
Ålesund
Die etwa 230 Kilometer nordnordöstlich von Bergen auf mehreren Inseln gelegene Stadt Ålesund ist aufgrund ihrer Lage inmitten von Fjorden, Inseln und Bergen ein beliebtes Touristenziel. Doch nicht nur die malerische Umgebung lädt zum Träumen und Staunen ein. Auch das Stadtzentrum mit den vielen kleinen Häusern und Gebäuden, welche nach einem verheerenden Brand im Jahr 1904 im Jugendstil wieder errichtet wurden, zieht zahlreiche Besucherinnen und Besucher an.
Für einen unvergleichlichen Panoramablick steigt man vom Stadtpark aus über 418 Stufen auf den 189 Meter hohen Hausberg Aksla zu den Aussichtspunkten Byrampen, Fjellstua und Kniven hinauf. Im westlichen Teil von Ålesund auf der Insel Hessa befindet sich außerdem das Wandergebiet Sukkertoppen.
Trondheim
Die nach Oslo und Bergen drittgrößte norwegische Stadt Trondheim in Mittelnorwegen bietet sich für einen gemütlichen Stadtspaziergang entlang der wichtigsten Sehenswürdigkeiten an. Wir starten in der Kjøpmannsgata, von der man von einem Holzsteg aus einen wunderschönen Blick auf den Stadtteil Bakklandet mit seinen bunten, kleinen Speicherhäusern aus Holz auf der anderen Seite des Flusses Nidelva hat.
Vorbei an der Liebfrauenkirche gehen wir zum Marktplatz und Standzentrum Trondheim Torg. Ein paar Hundert Meter weiter südlich findet sich mit dem Nidarosdom aus dem 11. Jahrhundert eine der bedeutendsten Kirchen ganz Norwegens. Direkt daneben schließt sich der Erzbischöfliche Palast an.
Über die wörtlich übersetzt „alte Stadtbrücke“ Gamle Bybro aus dem Jahr 1862 mit ihren markanten roten Portalen und nochmals gutem Ausblick auf die Holzhäuser gelangen wir in das frühere Industrieviertel Bakklandet, welches heute gemütlich anmutende Cafés, kleine Geschäfte und verträumte Boutiquen beherbergt. Hier befindet sich außerdem seit 1993 der erste Fahrradlift der Welt, welcher Radfahrerinnen und Radfahrer 130 Meter lang eine steile Anhöhe hinauf schiebt.
Auf ihr thront die Festung Kristiansten, von der aus sich einem eine Aussicht über Trondheim eröffnet. Der Tag lässt sich gut in einem der vielen Restaurants und Bars des Shoppingzentrums Solsiden Kjøpesenter am Trondheimer Fjord ausklingen. Übrigens haben wir in einer klaren Nacht Anfang September in der Nähe von Trondheim zum ersten Mal in unserem Leben sehr lange helle und deutliche Polarlichter beobachten können.
Sehenswerte Städte in Nord-Norwegen
Reine (Lofoten)
Hach ja, die Inselgruppe der Lofoten – die stehen nicht ohne Grund auf der Traumziel-Liste so einiger Reisenden. Vor allem der malerische Orte Reine mit seinen roten Stelzenhäusern, aber auch andere Örtchen wie Hamnøy, Nusfjord und Henningsvær mit seinem berühmten, auf einer Insel gelegenen Fußballfeld, verzaubern jedes Jahr zahlreiche Besucherinnen und Besucher.
Auch Svolvær, der größte Ort auf den Lofoten, ist einen kurzen Abstecher Wert. Nach Möglichkeit sollte man jedoch den August meiden, da in der norwegischen Hauptreisezeit auch die Norwegerinnen und Norweger für ihren Urlaub gerne auf die Lofoten fahren.
Tromsø
Die nordnorwegische Stadt Tromsø gilt als einer der Hauptausgangspunkte, um in Norwegen Nordlichter zu erhaschen. Schließlich liegt sie auf 69°38′56″ nördlicher Breite und rund 344 Kilometer nördlich des Polarkreises, was Polarlichtsichtungen zumindest im Winterhalbjahr von Mitte August bis Anfang April bei klarem Wetter sehr wahrscheinlich macht.
Daraus resultiert einerseits auch die Mitternachtssonne, was für Tromsø bedeutet, dass die Sonne etwa im Zeitraum vom 18. Mai bis zum 25. Juli nachts nicht vollständig unter dem Horizont verschwindet. Andererseits bedeutet das allerdings auch, dass sie vom 26. November bis zum 17. Januar überhaupt gar nicht erst aufgeht (sogenannte Polarnächte).
Sehenswürdigkeiten in Tromsø sind neben der Jagd auf Nordlichter (oder wissenschaftlich: Aurora borealis) das Polarmuseum, die in den 1960er-Jahren aus Beton und Aluminium erbaute Eismeerkathedrale mit ihrer Glasfassade sowie mit dem Dom zu Tromsø die nördlichste Kathedrale der Welt. Auch die Universität Tromsø mit dem Beinahmen „Norwegens Arktische Universität“ ist die am nördlichsten gelegene Universität weltweit.
Das waren unsere persönlichen Highlights an Städten und Reisezielen in Norwegen. Wir hoffen, euch hat dieser Beitrag gefallen und ihr konntet den einen oder anderen Ort für eure Reiseplanung daraus mitnehmen. Viel Spaß im Land der Fjorde und Nordlichter!
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