Die Amalfiküste zählt zu den schönsten Küsten der Welt und zieht mit ihren charmanten Dörfern, dramatischen Klippen und dem glitzernden Meer zahlreiche Reisende an. Doch wer mit dem Wohnmobil anreist, muss auf einige Herausforderungen gefasst sein, denn viele Straßen sind für große Fahrzeuge verboten. Keine Panik! In diesem Artikel erfährst du, wie du die Amalfiküste trotz Wohnmobil-Fahrverbot entspannt erkunden kannst.
Disclaimer: Wir wurden für die nachfolgend genannten Empfehlungen von niemandem bezahlt oder eingeladen – wir haben sie bloß selbst ausprobiert und für mega gut empfunden!
Inhaltsverzeichnis
Warum an die Amalfiküste reisen?
Die Amalfiküste ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und zieht mit ihren malerischen Küstenstädten wie Amalfi, Positano und Ravello Besucher aus der ganzen Welt an. Die einzigartige Kombination aus dramatischer Küstenlinie, üppiger Vegetation und dem traditionellen italienischen Lebensstil macht die Region zu einem unvergleichlichen Erlebnis. Die Amalfiküste ist einer der Orte, die man einmal selbst gesehen haben muss, um wirklich zu verstehen, warum sie so besonders sind.
Es ist nicht nur die Landschaft, sondern auch das Lebensgefühl, das dich hier sofort einfängt. An jeder Ecke duftet es nach Zitronen, der Espresso schmeckt irgendwie intensiver und die Menschen sind herzlich und gelassen. Hier wird noch so richtig La Dolce Vita gelebt – und du wirst schnell merken, dass es nicht nur die spektakulären Aussichten sind, die diese Region so besonders machen.
Die Dörfer wie Amalfi, Positano und Ravello scheinen wie kleine Welten für sich, mit engen, verwinkelten Gassen und versteckten Plätzen, wo man einfach mal Pause machen und die Aussicht genießen kann. Es gibt mehrere Möglichkeiten, diese wunderschöne Küste Italiens zu erleben: Ob du mit dem Boot die Küste entlangschipperst oder auf dem Sentiero degli Dei wanderst, ist dir dabei selbst überlassen.
Warum die Amalfiküste für Wohnmobile verboten ist
Die Amalfiküste ist berühmt für ihre spektakuläre Küstenstraße, die Strada Statale 163 Amalfitana. Doch was für Besucher mit dem Auto malerisch und abenteuerlich wirkt, ist für große Fahrzeuge, wie Wohnmobile, eine echte Herausforderung: Die Straßen sind extrem schmal, oft nur einspurig befahrbar und voller scharfer Kurven, die direkt an steilen Klippen verlaufen.
Ein größeres Fahrzeug manövrieren zu müssen, während Gegenverkehr auf dich zukommt oder scharfe Haarnadelkurven zu nehmen – das ist hier oft gar nicht möglich. Deshalb wurden bestimmte Abschnitte der Straße für Wohnmobile und Wohnwagen gesperrt, um Staus, Unfälle und gefährliche Situationen zu vermeiden.
Sicherheit, Umwelt und Parkplatzmangel: Gründe für das Wohnmobil-Verbot
Ein Grund für das Fahrverbot für Wohnmobile und Wohnwagen an der Amalfiküste ist die Sicherheit für alle Beteiligten. Die Küste zieht nicht nur Autofahrer, sondern auch viele Radfahrer, Busse und teils auch Fußgänger an. Ein größeres Fahrzeug kann hier leicht den Verkehr blockieren oder riskante Überholmanöver provozieren. In einer derart engen Umgebung wie auf der sogenannten Amalfitana können selbst kleine Verkehrsbehinderungen lange Rückstaus erzeugen, die den Verkehrsfluss beeinträchtigen.
Auch die Umwelt spielt beim Wohnmobil-Verbot eine Rolle: Die Amalfiküste ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und als solches besonders schützenswert. Mit dem Verbot für große Fahrzeuge versuchen die Küstengemeinden, die Abgase und die Umweltbelastung in dieser sensiblen Region zu reduzieren. Die engen Gassen und Sträßchen in den Küstendörfern wie Amalfi, Positano oder Ravello können den hohen Besucherandrang so schon kaum auffangen, weshalb man hier auf Alternativen wie Busse, Taxis, Roller und Boote setzt, um den Verkehrsfluss zu verringern und die Straßen zu entlasten.
Parken ist ein weiterer Punkt: Selbst für kleinere Fahrzeuge ist der Parkplatzmangel entlang der Küste ein großes Problem. In den kleinen Ortschaften gibt es nur sehr wenige Parkplätze und diese sind oft teuer und schnell belegt. Der Versuch, mit einem großen Wohnmobil spontan einen freien Stellplatz zu finden, ist an der Amalfiküste praktisch unmöglich. Das Verbot für Wohnmobile ist also eine Entscheidung, die sowohl die Bedürfnisse der Küstenbewohner als auch die der Touristen im Sinn hat.
Fahrverbot auf der Amalfitana für PKWs, Wohnmobile und Wohnwagen im Detail
An der Amalfiküste gelten im Sommer 2024 Fahrverbote für PKWs, Wohnmobile und Wohnwagen auf der Amalfitana (SS 163) zwischen Vietri sul Mare und Positano. Diese Regelungen, die von Juni bis Oktober relevant sind, sind notwendig, um dem steigenden Verkehr auf der engen Küstenstraße entgegenzuwirken. Die Fahrverbote gelten an Samstagen und Sonntagen im Juni, Juli und Oktober sowie täglich im August und September von 10 bis 18 Uhr. Im Oktober sind die Verbote dann wieder nur an den Wochenenden aktiv.
An geraden und ungeraden Tagen dürfen Fahrzeuge mit entsprechenden Endziffern des Kennzeichens nicht fahren. Heißt konkret: An geraden Tagen dürfen nur Fahrzeuge fahren, deren Kennzeichen mit einer ungeraden Zahl endet, und an ungeraden Tagen nur Fahrzeuge mit einer geraden Endziffer.
Taxis, Busse und Zweiräder sind von den Regelungen ausgenommen. Reisende, die eine Unterkunft entlang der gesperrten Strecke gebucht haben, können sich mit dem Vorzeigen der Reservierungsbestätigung von den Fahrverboten ausnehmen.
Noch krasser trifft es jedoch Wohnmobile und Wohnwagen: Für diese gilt an der Amalfiküste ein ganzjähriges Fahrverbot. Diese Fahrzeuge dürfen täglich von 6:30 Uhr bis 24:00 Uhr den knapp 40 Kilometer langen Abschnitt zwischen Vietri sul Mare und Positano nicht befahren. Wer gegen dieses Verbot verstößt, muss mit einer Geldbuße von mindestens 100 Euro rechnen.
Fahrverbote an der Amalfiküste übersichtlich zusammengefasst
Relevante Zeiten: An Samstagen und Sonntagen im Juni, Juli und Oktober sowie täglich im August und September von 10 bis 18 Uhr.
Kennzeichensystem: An geraden Tagen dürfen Fahrzeuge mit geraden Endziffern nicht fahren, an ungeraden Tagen gilt dasselbe für ungerade Endziffern.
Ausnahmen: Taxis, Busse und Zweiräder sind von den Fahrverboten ausgenommen.
Besonderheiten für Wohnmobile und Wohnwagen-Gespanne: Diese dürfen das gesamte Jahr über täglich zwischen 6:30 und 24 Uhr nicht fahren. Bei Verstößen drohen Bußgelder ab 100 Euro.
Ausblick: Wohnmobil-Verbot an der Amalfiküste 2025
Wie genau die Fahrverbote an der Amalfiküste 2025 für PKWs, Wohnmobile und Wohnwagen aussehen werden bleibt abzuwarten. Wir vermuten jedoch, dass die Einschränkungen mit denen von 2024 größtenteils übereinstimmen werden.
Das würde bedeuten, dass Wohnmobile und PKWs mit Wohnwagen weiterhin das gesamte Jahr 2025 über (egal in welcher Saison) tagsüber die Amalfitana zwischen Vietri sul Mare und Positano nicht befahren dürfen. Lediglich nachts zwischen 0:00 Uhr und 6:30 Uhr wäre dies möglich, wovon wir aber aufgrund der Lichtverhältnisse und engen Kurven stark abraten würden.
Für Wohnmobile verboten: Amalfiküste trotzdem bereisen
Wer trotzdem mit dem Wohnmobil an die Amalfiküste möchte, findet Möglichkeiten, die Küste geschickt zu umfahren und in Städten wie Salerno oder Sorrento zu parken. Von dort aus lässt sich die Küste bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln, per Boot oder einem gemieteten Roller entdecken – flexibel, unkompliziert und ohne den Stress der Parkplatzsuche.
Hier geben wir dir die besten Tipps, wie du die Amalfiküste trotz strengem Wohnmobil-Verbot und Fahrbeschränkungen bestens erkunden und genießen kannst.
Wohnmobil-Stellplatz in Salerno nahe der Amalfiküste
Der perfekte Startpunkt für deinen Urlaub an der Amalfiküste ist der Salerno Camper Service. Dieser Platz bietet für nur 10 Euro pro 24 Stunden einen sicheren Stellplatz, inklusive Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten für dein Wohnmobil.
Du kannst ganz einfach vor der Schranke halten und dich rechts am Fenster des kleinen Gebäude anmelden, indem du dein Kennzeichen sowie deinen Ausweis oder Reisepass angibst. Nach der Anmeldung kannst du direkt durchfahren und dein Wohnmobil abstellen. Bevor du den Parkplatz verlässt, bezahlst du am Ende deiner Zeit dort.
Salerno ist ein idealer Ausgangspunkt, da du von hier aus die gesamte Küste bequem und schnell erreichen kannst.
Tipp Nr. 1: Amalfiküste günstig mit dem Bus
Wenn du die Amalfiküste erkunden möchtest, ist eine der besten Optionen mit dem Bus, da es hier leider keine Züge gibt. Von Salerno aus gibt es regelmäßige, preiswerte Verbindungen zu den beliebtesten Orten wie Amalfi und Positano. Die Busverbindungen starten früh morgens und gehen bis in den Abend hinein, in der Hauptsaison wird die Frequenz erhöht.
Da die Fahrpläne wegen des Verkehrs oft nicht eingehalten werden, ist es am einfachsten, sich einfach an die Haltestellen zu stellen und auf den nächsten Bus zu warten. Dennoch lohnt es sich, die Route vorab zu checken: Wenn du beispielsweise von Positano nach Bomerano (Startpunkt des berühmten „Sentiero degli Dei“) möchtest, musst du in Amalfi umsteigen.
Tickets erhältst du in Tabakläden (den sogenannten „Tabacchi“), an Kiosken oder in Bars – jedoch nicht direkt beim Fahrer. Alternativ kannst du auch per App „UnicoCampania“ nutzen, um Tickets online zu kaufen, was Zeit und Stress spart. Es gibt verschiedene Ticket-Optionen, je nachdem wie lange du den Bus nutzen möchtest:
- 45 Minuten: 2,00 Euro
- 90 Minuten: 2,90 Euro
- Tageskarte: 8,00 Euro
- 3-Tage-Pass: 18,00 Euro
Im Sommer solltest du dich auf volle Busse und Verzögerungen einstellen, vor allem zwischen den beliebten Orten wie Amalfi, Positano und Ravello. Die Busfahrer geben bei den wichtigsten Haltestellen für Touristen Bescheid und helfen dir, wenn du eine bestimmte Haltestelle suchst.
Der Bus ist nicht nur günstig, sondern gibt dir auch die Freiheit, die einzigartigen Landschaften der Amalfiküste entspannt zu erleben – ohne den Stress, selbst am Steuer zu sitzen. Mit einer Tageskarte kannst du den ganzen Tag hin- und herfahren und dabei die spektakuläre Aussicht auf die Küste genießen.
Tipp Nr. 2: Amalfiküste romantisch per Boot
Wenn du die Region gerne aus einer anderen Perspektive erleben möchtest, solltest du die Amalfiküste per Boot erkunden! Es gibt zahlreiche öffentliche Fährverbindungen zwischen den Hauptorten wie Salerno, Amalfi und Positano. Tickets für die Fähren müssen nicht im Voraus gekauft werden, du kannst sie direkt im Hafen kaufen.
Die Preise ab Salerno liegen bei etwa 10 bis 18 Euro pro Person für eine einfache Fahrt, wobei die Kosten je nach Strecke variieren. Zum Beispiel kostet eine Fahrt von Amalfi nach Maiori: ca. 5 Euro (15 Minuten), von Amalfi nach Positano ca. 10 Euro (25 Minuten). Es gibt sogar Fahrten zur Insel Capri von Amalfi oder Positano für circa 25 bis 30 Euro (50-80 Minuten).
Die Fähren verkehren in der Hauptsaison (April bis Oktober) häufig, meist so alle 20 bis 30 Minuten. Im Winter werden hingegen nicht alle Strecken bedient. Achte darauf, die letzte Abfahrt am Abend im Auge zu behalten, damit du sicher zurückkehrst. Die Bootsfahrt ermöglicht nicht nur einen einzigartigen Blick auf die Küste, sondern ist auch eine romantische Möglichkeit, den Sonnenuntergang über dem Meer zu genießen.
Alternativ kannst du an der Amalfiküste auch ein kleines Boot für bis zu fünf Personen mieten und selbst fahren. Die Preise variieren je nach Bootstyp und Saison, starten jedoch bei etwa 160 Euro pro Tag. Kein Bootsschein? Kein Problem: Für das Fahren mit motorisierten Wasserfahrzeugen bis zu 40 PS ist in Italien kein Bootsschein nötig!
Tipp Nr. 3: Amalfiküste flexibel mit dem Roller [Unsere Empfehlung]
Für eine noch flexiblere Erkundung der Amalfiküste empfehlen wir dir, die Gegend mit einem Roller zu entdecken! Der Anbieter TouriRent bietet Roller zu saisonabhängigen Preisen ab 40 Euro pro Tag an, inklusive zwei Helmen und Versicherung. Die Buchung ist unkompliziert über WhatsApp möglich und du kannst entweder mit Bargeld oder Karte bezahlen.
Auch die Tankkosten halten sich absolut im Rahmen: Wir haben ungefähr 6-7 Euro für die Strecke von Salerno nach Positano und zurück bezahlt. Denk daran, deinen Führerschein mitzunehmen und eventuell schon im Voraus per WhatsApp zu senden. Achte auch auf die blau markierten Parkplätze: Für diese gelten Parkgebühren und die Kontrolleure sind sehr aktiv unterwegs!
Die Fortbewegung mit dem Roller an der Amalfiküste ist deutlich entspannter als mit dem Auto und gibt dir die Freiheit, an schönen Plätzen spontan anzuhalten und die Atmosphäre der Küste in deinem eigenen Tempo zu genießen. Wir persönlich hatten einen super schönen Tag mit dem Roller unterwegs an der Amalfiküste!
Extra-Tipp Amalfiküste von oben: Wanderung Sentiero degli Dei
Wenn du die Amalfiküste aus noch einer anderen Perspektive erleben möchtest, ist die Wanderung auf dem Sentiero degli Dei (übersetzt: „Weg der Götter“) ein absolutes Muss. Dieser spektakuläre Wanderweg beginnt in der gemütlichen Ortschaft Bomerano und führt dich durch eine der schönsten Landschaften Italiens. Der Weg erstreckt sich über etwa 7,8 Kilometer und bietet atemberaubende Ausblicke auf die steil abfallenden Klippen, das glitzernde Meer und die malerischen Dörfer, die die Küste säumen.
Um nach Bomerano zu gelangen, kannst du von Amalfi oder Positano aus mit dem Bus fahren, was bequem und einfach ist. Falls du mit dem Auto anreist, stehen in Bomerano verschiedene teils sogar kostenlose Parkplätze zur Verfügung, aber beachte, dass diese in der Hochsaison schnell voll sind.
Nach etwa 3 bis 5 Stunden erreichst du das Dorf Nocelle (genau genommen ein Stadtteil von Positano). Damit ist die Strecke für Wanderer mit einer durchschnittlichen Fitness geeignet. Der Weg des Sentiero degli Dei ist als mittelschwer eingestuft und gut markiert, bietet jedoch einige herausfordernde Abschnitte, die Trittsicherheit und eine gute Kondition erfordern. Festes Schuhwerk ist also absolut angebracht! Pack auch ausreichend Wasser und Snacks ein.
Die beste Zeit für die Wanderung auf dem Sentiero degli Dei ist in den Frühjahrs- (April bis Juni) und Herbstmonaten (September bis Oktober), wenn die Temperaturen angenehm und die Landschaften besonders schön sind. Für den Rückweg kannst du eine Kombination aus Bus und Boot nutzen, was dir nicht nur Zeit spart, sondern auch die Möglichkeit gibt, die Küste vom Wasser aus zu bewundern. Wir selbst sind den Weg wieder zurückgewandert, waren aber am Ende auch ganz schön k.o.
Egal, ob du ein erfahrener Wanderfan bist oder einfach nach einer besonderen und schönen Möglichkeit suchst, die Amalfiküste abseits der Massen zu erleben, der Sentiero degli Dei wird dir sicherlich positiv in Erinnerung bleiben! Bitte respektiere die Natur und nimm deinen Müll wieder mit, um die Schönheit dieser einzigartigen Region zu bewahren.
Fazit: Amalfiküste mit dem Wohnmobil – so geht’s!
Die Amalfiküste hat trotz der Einschränkungen für Wohnmobile viel zu bieten. Mit sinnvollen, günstigen Alternativen wie dem Bus, der Fähre oder einem Roller kannst du die atemberaubenden Ausblicke, charmanten Dörfer und die unverwechselbare Atmosphäre dieser einzigartigen Region voll und ganz genießen.
Nutze diese Tipps, um deine ganz eigene Entdeckungsreise an der Amalfiküste zu planen – und vergiss nicht, deine Erlebnisse an einem der schönsten Küstenabschnitte der Welt danach mit uns zu teilen. Gute Reise!
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