Von einer sehr europäisch geprägten Stadt in die nächste: Weiter geht’s nach Brüssel, Hauptsitz der Europäischen Union.
Von Maastricht aus machten wir uns auf ins Nachbarland Belgien. Bevor wir Brüssel erreichten, legten wir einen kurzen Zwischenstopp in der 20 Kilometer östlich von Brüssel gelegenen Stadt Löwen ein. Mitten im Zentrum befinden sich die Peterskirche und das sehr imposante Rathaus, für welches allein sich schon der kurze Umweg gelohnt hatte. Da man sowohl mit dem Zug als auch mit dem Auto nur ca. 30 Minuten von Brüssel benötigt, eignet sich Löwen hervorragend als (Halb)Tagesausflugsziel, sollte man sich mal in der Hauptstadt Belgiens befinden.
In Brüssel angekommen, fuhren wir nach erfolgloser Parkplatzsuche im Stadtgebiet erstmal zu Ikea, um dort mit kostenlosem Wlan, Strom & Kaffee ein bisschen zu arbeiten. Als nachmittags der Nieselregen aufgehört hatte, beschlossen wir, das Auto bei Ikea stehen zu lassen und mit dem Rad Brüssel zu erkunden. So konnten wir uns frei in der Innenstadt bewegen und fuhren, nachdem wir uns die Brüsseler Börse angesehen hatten, über die Katharinenkirche und an der Markthalle vorbei zum Grand Place, welcher mit dem markanten, gotischen Rathaus als einer der schönsten Plätze Europas gilt und 1998 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde.
Danach machten wir einen Spaziergang durch die Galeries Royales Saint-Hubert, die Mitte des 19. Jahrhunderts vom Architekten Jean-Pierre Cluysenaar entwurfen wurden, um das heruntergekommene Stadtviertel zu rehabilitieren. Die über 200 Meter lange glasüberdachte Passage wurde 1847 von König Leopold I. eingeweiht und war zu diesem Zeitpunkt die längste, höchste und hellste Ladenpassage der Welt. In ihr siedelten sich von Anfang an die renommiertesten Geschäfte an und sie ist eine der ältesten überdachten Einkaufspassagen Europas.
Dann bestaunten wir Brüssels Hauptkirche, die Kathedrale St. Michael und St. Gudula, und radelten an der Belgischen Abgeordnetenkammer vorbei durch das Europaviertel, welches mit dem Berlaymont-Gebäude (Hauptsitz der Europäische Kommission), dem Justus-Lipsius-Gebäude (Sitz des Rates der Europäischen Union), dem Europäischem Parlament, dem Auswärtigen Dienst der Europäischen Union, zahlreichen Botschaften und weiteren internationalen Organisationen sehr sehenswert und modern ist. Schließlich kamen wir im Jubelpark an, in dem der Triumphbogen zu sehen ist, welcher uns mit seiner Quadriga etwas an das Brandenburger Tor erinnerte.
Zurück fuhren wir durch den Warandepark (auch Königlicher Park von Brüssel genannt) zum Königlichen Palast, welcher der offizielle Palast des Königs der Belgier ist und die konstitutionelle Monarchie symbolisiert. An der Kirche Notre Dame du Sablon vorbei, sahen wir uns den Justizpalast an und fühlten uns durch die unzähligen EU-Flaggen und die ganzen bedeutsamen Instutitionen, die wir im Europaviertel gesehen hatten, einerseits sehr an Berlin, durch die Vielzahl an prunkvollen, riesigen Gebäuden andererseits aber auch stark an Wien erinnert. Den Abschluss bildete der scheinbar obligatorische Besuch der gerade einmal 61 Zentimeter hohen Bronzefigur des Manneken Pis in der Altstadt. Warum ausgerechnet diese eines der Wahrzeichen Brüssels sein soll, blieb uns ein Rätsel, so hat diese beeindruckende Stadt doch so viel mehr zu bieten.
Am nächsten Morgen besichtigten wir noch kurz das Atomium, welches vom Ingenieur André Waterkeyn als Symbol für das Atomzeitalter und die friedliche Nutzung der Kernenergie entworfen wurde und Wahrzeichen der Weltausstellung von 1958 ist, bevor wir uns auf den Weg Richtung Brügge begaben. Leider dürfen wir aus rechtlichen Gründen keine Bilder vom Atomium zeigen.