Es wird gelogen und betrogen, was das Zeug hält. Die Opfer sind meist unwissende Urlauber, aber auch Einheimische trifft es. Die Rede ist von uneinsichtigen Taxifahrer und ihren dreisten Abzockversuchen. Welche Betrugsmaschen es gibt und was du tun kannst, wenn der Taxifahrer zu viel Geld verlangt, erfährst du hier. Lerne aus unseren Erfahrungen mit Taxifahrern weltweit!
Inhaltsverzeichnis
Taxifahren: Immer ein Risiko?
Taxifahrer sind vermutlich in jedem Land ein nicht gerade beliebtes Völkchen. Während es überall auf der Welt und in allen Bereichen schwarze Schafe gibt, haben sich gewisse Tricks und Maschen jedoch an einigen Orten regelrecht etabliert. Schon auf unserer Asienreise haben wir viel mit eben jenen diskutieren müssen. So schlimm wie in Ägypten haben wir die Situation dennoch nirgendwo anders erlebt.
Nachdem wir dort mit allerlei Schwindeleien und Tricksereien Bekanntschaft gemacht haben, verfügen wir nun über eine (fast) vollständige Liste darüber, worauf man vor dem Einsteigen in ein Taxi – vor allem in einem neuen Land – achten sollte. All diese Hinweise gelten nicht nur für die klassischen Taxis, sondern gleichwohl auch für Tuk-Tuks und andere touristische Transportmittel.
Das sind die verbreitetsten Betrugsmaschen im Taxi
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Sorry, leider nur ohne Taxameter
Das kennt wohl jeder: Aus irgendwelchen Gründen, beliebt ist zum Beispiel wegen eines Staus, möchte der Taxifahrer sein Taxameter nicht einschalten oder es gibt überhaupt erst gar keins.
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Jaja, mein Taxameter geht richtig!
Findet ihr nun ein Taxi mit Meter, ist dieses leider nicht selten so manipuliert, dass der Geldbetrag deutlich schneller zunimmt, als er es eigentlich sollte.
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Klar ist es normal, dass das Taxameter „0“ anzeigt
Wir haben schon erlebt, dass entgegen der zuvor getroffenen Vereinbarung das Taxameter nicht eingeschaltet wurde bzw. es defekt war. Darauf wiesen wir schon während der Fahrt hin, worauf nur ein „no, is ok, is working“ zurückkam. Die anschließende Diskussion war so natürlich vorprogrammiert.
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Heute leider geschlossen
Oh ja, auch diese Methode ist insbesondere in Ägypten, sicherlich aber auch in anderen Ländern beliebt. Aufgrund irgendeines religiösen oder nationalen Feiertags sei die Sehenswürdigkeit, das Einkaufszentrum oder Restaurant, zu dem man möchte, ausgerechnet heute geschlossen. Dafür stellt sich der Taxifahrer bereitwillig zur Verfügung, einen freundlicherweise zu einer anderen Sehenswürdigkeit, einem Markt oder Restaurant zu fahren. Bitte tappt nicht in diese Touristenfalle!
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Was ein Zufall!
Ähnlich sieht es aus, wenn der Taxifahrer einen zu einem „Freund“ oder „Verwandten“, der rein zufälligerweise irgendeinen Shop oder ähnliches betreibt, fahren möchte. Glaubt ja nicht, dass ihr da ohne irgendein überteuertes Souvenir wieder herauskommt.
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Aber ich muss ja auch wieder zurück
Beliebt ist auch die Aussage, der Taxifahrer müsse den ganzen Weg ja wieder zurückfahren, vor allem wenn es sich um etwas weiter abgelegene Sehenswürdigkeiten handelt. Nicht selten soll man dann den doppelten Preis dafür bezahlen. Genauso wie jene, die von eben dieser Sehenswürdigkeit von dem Taxifahrer wieder in die Stadt gefahren werden. Von wegen „leere Fahrt“.
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Wohin nochmal?
Habt ihr dann ein Taxi gefunden, in das ihr einsteigen wollt, kann es passieren, dass der Taxifahrer schon mal losfährt, ohne genau zu wissen wohin.
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Stadtrundfahrt
Der wohl offensichtlichste Trick: Einfach ein paar Runden drehen, ein Umweg hier, ein Umweg da und schon hat man ein Vielfaches der eigentlichen Strecke zusammen.
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Nö, ich fahr‘ nicht weiter
Ihr denkt, ihr habt die große Verhandlungsdiskussion hinter euch und lasst euch erschöpft auf die Rücksitzbank fallen und siehe da, nach wenigen Metern hält das Taxi an und der Taxifahrer weigert sich urplötzlich weiterzufahren, es sei denn, ihr stimmt einem höherem Preis zu.
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Was, du wolltest hier gar nicht hin?
Nur, weil ein Taxifahrer einem Fahrtziel zustimmt, heißt das leider noch lange nicht, dass er dieses tatsächlich kennt und euch auch dorthin bringt…
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Hab ich nicht etwas ganz anderes gesagt?
Falls ihr dann doch noch am richtigen Ziel angekommen seid, stellt euch darauf ein, dass viele Taxifahrer auch nachträglich noch einmal versuchen, neu zu verhandeln.
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Das kostet extra
Vor allem wenn ihr gerade vom Flughafen kommt, brauch so mancher Taxifahrer ganz schnell einen bestimmten Betrag von euch, da er angeblich irgendwelche Extra-Gebühren für den Airport oder sonst irgendwas bezahlen muss. Nur komisch, dass er das Geld nirgendwo abgibt, sondern sich selbst einsteckt…
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Natürlich eine ganz andere Währung als hier im Land üblich
Ihr denkt, ihr habt einen soliden Festpreis ausgehandelt, bis euch der Fahrer am Ende der Fahrt eröffnet, dass er selbstverständlich nicht die lokale Währung, sondern US-Dollar oder Euro gemeint habe. Blöd nur, dass dies je nach Land einem Vielfachen entsprechen kann.
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Der Rest ist dann wohl für mich
Wollt ihr den wahrscheinlich eh schon viel zu teuren Fahrpreis nun bezahlen, müsst ihr leider feststellen, dass der Taxifahrer nur sehr wenig oder gar kein Wechselgeld dabei hat. Tja, was nun?
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Wie bitte?
Habt ihr eben noch ausgiebig über euren Wohnort, eure Reise und die Familie geplaudert, kann euer Fahrer plötzlich kein Wort Englisch mehr und versteht euch nicht, sobald es zu Problemen oder Preisdiskussionen kommt.
Abzocke vermeiden: Darauf solltet ihr beim Taxifahren achten
Je nach Land verfügt ihr als Taxigast über gewisse Rechte. So darf beispielsweise in Deutschland die Be- und Entladezeit nicht berechnet werden, sondern lediglich die tatsächliche Fahrt. Zudem habt ihr freie Taxi-Wahl und auch jede noch so kurze Fahrt muss bedient werden. Hättet ihr das gewusst?
So einfach wie in Deutschland ist das jedoch nicht überall. Auch wenn Fahrgastrechte vorhanden sein sollten, lässt sich von deren Einhaltung meist nicht im Entferntesten träumen. Hier erfahrt ihr wie ihr trotzdem an eurem Ziel ankommt, ohne ein halbes Vermögen dafür zu bezahlen:
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Kennt die Preise
Informiert euch unbedingt vorher über die ungefähren Kosten, sowohl über die offiziellen Start- und Kilometerpreise als auch die üblichen Fixpreise. Dazu könnt ihr zum Beispiel Einheimische fragen oder einfach googlen.
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Kennt die lokale Währung
Dabei solltet ihr vor allem auf die unterschiedlichen Einheiten (wie z.B. Cent gegenüber Euro), sowie auf möglicherweise andere Zahlschriften (wie in Ägypten) achten.
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Die Preise der Anderen
Im Zweifelsfall solltet ihr euch erst einmal andere Angebote einholen. Womöglich fällt der Preis dann auf einmal rapide.
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Achtet darauf, wo ihr einsteigt
So solltet ihr nicht direkt bei beliebten Sehenswürdigkeiten oder anderen Touri-Hotspots einsteigen, da dort besonders viele Abzocker lauern werden. Auch am Flughafen solltet ihr besonders aufpassen.
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Zieht offizielle Taxis vor
Achtet auf eventuell vorkommende verschiedene Markierung, findet heraus, wofür sie stehen und zieht die offiziellen Taxiunternehmen vor.
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Besteht aufs Taxameter
Nur in extremen Ausnahmefällen ist ein Fixpreis günstiger als die Fahrt mit Taxameter. Deshalb solltet ihr – unserer Erfahrung nach – immer auf den Einsatz eines Taxameters bestehen, auch wenn dies zunächst abgelehnt oder es so angeblich für euch teurer wird.
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Handelt
Könnt ihr keinen Taxifahrer dazu bewegen, ein Taxameter zu benutzen, dann vergesst nicht, dass in vielen Ländern Handeln das A und O ist! Stimmt nicht sofort zu, selbst wenn ihr bereit wärt, den genannten Betrag zu bezahlen, sondern wartet ab, was noch möglich.
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Erfragt die Währung
Seid ihr so auf einen Betrag gekommen, der für beide Parteien in Ordnung ist, lasst euch auf jeden Fall nochmal die Währung bestätigen, um Missverständnisse und nachträgliche Diskussionen zu vermeiden.
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Lasst euch den Preis und das Ziel bestätigen
Genauso wie bei der Währung, solltet ihr sichergehen, dass der Fahrer auch den Preis und das Ziel richtig verstanden hat.
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Trackt euren Standort
Um unnötigen Umwege und Rundfahrten zu vermeiden, verfolgt eure Route und euren Standort anhand Google Maps auf eurem Smartphone. So merkt ihr auch, wenn der Fahrer euer Ziel eigentlich überhaupt nicht kennt und nur sinnlos durch die Gegend gurkt.
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Zahlt erst am Ziel und passend
Bezahlt erst, wenn ihr bei eurem gewünschten Ziel angekommen seid und möglichst passend! Wenn ihr vorher schon wisst, dass ihr es nicht passend habt, versucht noch vor der Fahrt euer Geld zu wechseln, indem ihr eine Kleinigkeit (beispielsweise Wasser, Kekse, etc.) kauft.
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Erst aussteigen, dann bezahlen
Steigt erst aus und bezahlt dann. So vermeidet ihr, in nervenzermürbende Diskussionen verwickelt zu werden. Wenn es euch zu viel wird, geht einfach.
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Zahlt den vereinbarten/richtigen Betrag
Versucht man dennoch, euch im Nachhinein einen anderen Preis aufzuschwatzen, gebt einfach den vereinbarten bzw. laut Taxameter richtigen Betrag und lasst euch auf keine hitzigen Debatten ein.
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Scheut euch nicht, weniger oder gar nicht zu bezahlen
In einigen Situationen kann es vorkommen, dass es am sinnvollsten ist, weniger oder im Extremfall gar nicht zu bezahlen. Behauptet der Taxifahrer etwa, über kein Wechselgeld zu verfügen und der Betrag, den ihr passend habt, ist deutlich höher als das, was ihr eigentlich zahlen müsstet, so rundet auf den nächst niedrigeren Betrag, den ihr passend habt, ab. Nur so werden es die Taxifahrer irgendwann vielleicht mal lernen, ehrlich zu sein (die meisten haben dann plötzlich nämlich doch Wechselgeld) oder Wechselgeld dabei zu haben.
In Ägypten kam es einmal vor, dass uns ein Taxifahrer partout weismachen wollte, dass mit seinem Taxameter alles vollkommen in Ordnung sei, obwohl dieses offensichtlich defekt war. Am Ende der Fahrt wollte er dann natürlich einen irrwitzig hohen Preis haben, woraufhin wir ihm anboten, den tatsächlichen Preis zu zahlen (wir waren dieselbe Strecke erst wenige Stunden zuvor gefahren und wussten daher genau, was diese kostete). Da er auch das vehement ablehnte, haben wir letztendlich gar nichts bezahlt.
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Droht im Notfall mit der Polizei
Als Vorbereitung auf unsere Ägyptenreise haben wir in einigen Foren gelesen, dass das Zauberwort, um aus scheinbar endlosen Streitigkeiten mit Taxifahrern zu kommen, „Tourist Police“ sei. Zum Glück ist es bei uns nie so weit gekommen. Da aber die meisten Taxifahrer sich ihrer illegalen Machenschaften durchaus bewusst sind, hilft es im Allgemeinen bei Aussichtslosigkeit auf ein friedliches Ende, mit der Polizei zu drohen. Tatsächlich rufen müsst ihr sie wohl kaum, da die allermeisten Taxifahrer dann einen sofortigen Rückzieher machen.
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Lasst euch keine Märchen erzählen
Hinterfragt, seid misstrauisch, tretet selbstbewusst und sicher auf, gebt zu erkennen: Ich weiß Bescheid, ich kenn‘ mich aus. Am besten lernt ihr zudem ein paar Worte in der Landessprache.
Diese Alternativen zu Taxis gibt es
Um all diesen Problemen komplett oder zumindest teilweise zu entgehen, könnt ihr statt Taxis auch Alternativen nutzen. Da gibt es zum einen Unternehmen wie Uber, Careem oder MyTaxi, bei denen sich Fahrten bequem per App buchen und bezahlen lassen. Dadurch erspart ihr euch die Preisdiskussion und auch die Route ist so schon vorgegeben.
Andererseits könnt ihr natürlich auch gänzlich auf diese Fortbewegungsweise verzichten und andere öffentliche Verkehrsmittel wie Busse, Metro, Straßenbahnen und Züge nutzen. Für Ägypten haben wir euch bereits eine Übersicht über all diese Verkehrsmittel erstellt.
Wie ihr seht, kann man sich mit der richtigen Vorbereitung und Herangehensweise eine Menge Stress und Ärger im Urlaub ersparen. Wenn ihr noch weitere Tricks und Maschen kennt, schreibt sie uns gerne in die Kommentare, um auch andere davor zu bewahren.
Uns schon oft passiert, dass der Taxifahrer sagt, wir hätten einen falschen Schein gegeben, den er natürlich auch zeigt, weil er ihn schon in der Hand hatte! Haben nach kurzer Diskussion mit der Polizei gedroht. Daraufhin hat er sich ganz schnell entfernt!
Die üblichste Masche in Ägypten ist die, dass man zwar einen „Festpreis“ aushandelt, bei dem dann noch allerlei „Extras“ dazu kommen wie die „leere“ Fahrt zurück, da man schließlich in der Zeit andere Urlauber hätte transportieren können….., oder Extra-Benzingeld, oder der Zwischenstop in einer Caféteria, oder weil der Taxifahrer „Extra-Geld“ für seine Kinder und Frau braucht….!!!!
Alles schon erlebt….!!! 👎 👎 😡
Eine weiteres „Extra“ ist, wenn der Taxifahrer um einen Zuschuss bittet, weil das Auto (Taxi) in die Reparatur muss……
Das ist auch so eine Masche….
Sind gerade in Ägypten unterwegs und können leider die Erfahrungen bestätigen.
– Ankunft CAI: Mitarbeiter vom Flughafen (Schild um Hals) hilft einem mit der Visa und will Taxitransport vermitteln. Es gibt auch Uber in Cairo und funktioniert ganz gut.
– Gebuchte Reiseführung über Hotel oder Privat, alle wollen in ein Papyrusmuseum, Essenzshops oder ähnlichem. Sind alles Verkaufstouren, bei dem euer Reiseführer Prozente erhält. Wenn nicht gewünscht ablehnen.
– Fahrtkosten immer vorher ausmachen und Geldschein offen übergeben, nicht in die Hand drücken, sonst wird aus einem großen Schein ein kleiner, Taschentricks!!
Viel Text – und die vernünftigste Lösung ist unten kurz aufgeführt : Uber App und fertig – günstig, sicher und mega einfach – ohne Verhandeln, Risiko und viel bla bla
Zu Uber: Kairo 2021, von Busbahnhof nach Gizeh: Alles gut, ausgestiegen, bezahlt (cash). Rucksack im Kofferraum. Fahrer will erst aufmachen, wenn er weitere 100 EP erhält (Lösung: Herbeiwinken eines in der Nähe befindlichen Soldate).
Nochmal Uber 2021 in Hurghada: Ich soll per Kreditkarze bezahlen. Die funktioniere allerdings nicht, so der Fahrer. Also cash. In Deutschland hatte ich dann eine Abbuchung auf dem Giro.
Reingefallen.
Ich wurde leider auch schon oft in Taxis abgezogen. Das wird mir nun dank diesem Artikel nicht mehr passieren. Nächste Woche brauche ich ein Taxi nach Ischgl. Da werde ich wachsam sein.
Ich fliege im Sommer nach Peru und wollte eine Taxifahrt buchen, um vom Flughafen zur Unterkunft zu kommen. Allerdings weiß ich nicht, wie vertrauenswürdig die Taxis dort sind. Danke vor allem für den Tipp, erst auszusteigen und dann zu bezahlen.
Ich habe während Auslandsurlauben auch schon unschöne Erfahrungen mit Taxifahrern gemacht. In Drittländern gibt es nur wenige seriöse Taxiunternehmen. Ich war aber noch nie in einer Situation, wo ich mit der Polizei drohen musste. Aber den Tipp merke ich mir für die Zukunft.