Wenn du Last Minute vom spanischen Festland auf die Kanarischen Inseln per Fähre fahren möchtest, haben wir eine gute und eine schlechte Nachricht für dich. Zuerst die Schlechte: Die Fähre zu den Kanaren ist nicht selten Wochen im Voraus ausgebucht. Die Gute: Es gibt eine Warteliste im Hafen von Huelva, auf die sich spontan reisende Urlauber setzen lassen können. All unsere Erfahrungen mit wichtigen Tipps, wie die Armas-Wartelist funktioniert, bekommst du hier.
Tipps für die Fährfahrt bekommt ihr hier:
Inhaltsverzeichnis
Die Idee und der Plan
Nachdem wir die Algarve und damit auch zunächst einmal Portugal hinter uns gelassen hatten, waren wir noch ziemlich weit von unserem nächsten Ziel entfernt – genauer gesagt: sehr weit, mehr als 1000 Kilometer sogar. Denn danach steuerten wir auch schon unser Überwinterungsziel für den Jahreswechsel 2017/2018 an: die Kanaren! Dorthin zu kommen war aber gar nicht mal so leicht.
Auf die Idee, auf den kanarischen Inseln zu überwintern, waren wir gekommen, da Chantels Eltern für November eine Reise nach La Palma gebucht hatten. Zudem sollte es bald wieder eine Fährverbindung von den Kanaren nach Marokko geben. Ein Land, welches wir in Gedanken sowieso schon in unsere Reiseroute mit eingeplant hatten.
Also ergab sich der Plan, von Huelva auf dem spanischen Festland mit der Autofähre zu den kanarischen Inseln zu fahren, sich dort mit Chantels Eltern zu treffen, dann mit der Fähre nach Marokko und innerhalb Marokkos wieder gen Norden zu fahren, um schließlich wieder nach Andalusien über zu setzen. So bot sich auch eine Möglichkeit, dem europäischen Winter zu entfliehen – die Kanaren werden schließlich nicht ohne Grund die „Inseln des ewigen Frühlings“ genannt.
So war zumindest unser Plan.
Die unerwarteten Probleme
Dieser wurde jedoch fast gekippt: Zum einen konnten wir die Autofähre zu den Kanaren nicht im Voraus buchen, da wir noch auf unsere Drohne warteten, welche wir Ende August bestellt hatten und welche trotzdem noch nicht angekommen war. Laut directferries.com angeblich gar kein Problem, denn man könne die Fähre auch noch sehr spontan buchen.
Was wir auch taten, sobald endlich unsere DJI Spark¹ (der kleine Bruder der Mavic¹) eingetroffen war. Tja, leider wurde uns dann einige Stunden später per Mail mitgeteilt, dass die Fähre, welche wir eigentlich nehmen wollten, leider schon ausgebucht war. „Kein Problem, nehmen wir halt die nächste“ dachten wir. Pustekuchen: Da die Fähre nur einmal pro Woche ablegt, sollte der nächste freie Platz erst wieder drei Wochen später verfügbar sein. Zu diesem Zeitpunkt würden Chantels Eltern schon wieder im Flieger Richtung Deutschland sitzen.
Na Klasse.
Warten auf die Fähre
Wir also direkt losgedüst, um am nächsten Morgen am Fährhafen uns auf die Warteliste setzten zu lassen. Das ging zwar erstaunlich einfach, dafür standen aber auch noch 20 andere Menschen vor uns auf der Liste. Nach ewigem Warten sind dann aber nur zwei oder drei Fahrzeuge von der Warteliste noch zusätzlich mit auf die Fähre gekommen. Der frühst mögliche offizielle freie Platz hatte sich inzwischen noch eine weitere Woche nach hinten verschoben. Für uns hieß es also: Eine Woche warten, um es dann noch einmal zu versuchen.
Die nächste Woche das gleiche Spiel. Zwar waren wir von Platz 21 auf den fünften Platz vorgeruscht, diesmal kam dafür aber auch nur eine Person von der Warteliste mit auf die Fähre. Da wir nun aber schon zum zweiten Mal dort gewartet hatten und nicht mitgekommen waren, bekamen wir jetzt ein „sicheres“ Ticket für die darauffolgende Woche ausgestellt. Dadurch konnten wir die letzte „Wartewoche“ entspannt mit der Sicherheit verbringen, noch rechtzeitig auf den Kanaren anzukommen, um Chantels Eltern zu treffen.
Kanaren Last Minute: Erfahrungen, Warteliste und Chancen
Unsere Erfahrungen zeigen, wie wichtig es ist, sich auf mögliche Wartezeiten vorzubereiten und die Reise entsprechend zu planen. Also: Wenn ihr von Huelva (spanisches Festland) mit der Autofähre auf die kanarische Inseln wollt, kauft euch das Ticket entweder rechtzeitig online. Oder wenn ihr wie wir spontan unterwegs sein, begebt euch am Tag der gewünschten Abfahrt (oder am besten einige Wochen vorher…) früh genug zum Armas-Schalter am Hafen. Die Fähre geht einmal pro Woche (samstags) und fährt die Inseln Fuerteventura, Gran Canaria und Teneriffa an (in der Reihenfolge). Dafür braucht sie – je nach Zielinsel – etwa 36 Stunden. Für zwei Personen und ein normal großes Auto haben wir 399 Euro bezahlt. Bei unserem dritten Versuch sind übrigens alle Personen auf der Warteliste mitgekommen.
Tipps für die Kanaren-Fähre von Huelva
Nochmal zusammengefasst:
- Buche rechtzeitig:
Um Wartezeiten zu vermeiden, empfehlen wir dir, deine Fährverbindung im Voraus zu buchen. Die Fähren von Huelva zu den Kanaren sind beliebt und können schnell ausgebucht sein, insbesondere in den Ferienzeiten oder an Feiertagen. - Sei flexibel:
Sei flexibel bezüglich deiner Reisedaten und -zeiten. Die Fähren von Huelva fahren nur einmal pro Woche ab, daher kann es sinnvoll sein, mehrere Daten in Betracht zu ziehen, um deine Chancen auf eine Buchung zu erhöhen. - Komm früh zum Hafen:
Wenn du dich spontan entscheidest oder keine Option zur Vorabbuchung hast, ist es ratsam, rechtzeitig am Hafen in Huelva zu sein, um dich auf die Warteliste zu setzen. Je früher du dort bist, desto höher sind deine Chancen, einen Platz zu bekommen. - Erwäge Alternativen:
Wenn es schwierig ist, einen Platz auf der Fähre zu bekommen, erkunde alternative Routen oder Transportmöglichkeiten. Möglicherweise gibt es andere Häfen oder Flugverbindungen, die für dich in Frage kommen. - Plane Pufferzeiten ein:
Berücksichtige bei der Planung deiner Reise Pufferzeiten für unerwartete Verzögerungen oder Wartezeiten. Dies hilft dir, stressfreier zu reisen und potenzielle Probleme zu vermeiden.
Was haben wir in der Wartezeit gemacht?
Erste Woche
Nach dem ersten Fähr-Reinfall fuhren wir vom Hafen erst einmal wieder nach Huelva in die Stadt hinein. Dort versuchten wir gutes Wlan und Strom zu finden – Fehlanzeige. Daher buchten wir uns für eine Nacht eine Unterkunft. Tags darauf fuhren wir weiter nach Sevilla, wo wir drei Nächte blieben. Wir wohnten in einem günstigen Hostel direkt an der Kathedrale in der Altstadt und aßen sehr lecker im Veganitessen.
Auf dem Rückweg von Sevilla wieder zum Hafen von Huelva legten wir einen Stopp im Dörfchen El Rocío beim Nationalpark und UNESCO-Weltnaturerbe Coto de Doñana ein. Als Spaniens wichtigstes Feuchtgebiet bildet dieser die Heimat seltener Vogelarten und wird von tausenden Zugvögeln zum Überwintern genutzt. Das Gebiet ist außerdem für die zweitgrößte Population des stark bedrohten Iberischen Luchses bekannt.
Zweite Woche
Nachdem wir auch beim zweiten Versuch nicht mit auf die Fähre gekommen waren, war uns zur Linderung der Enttäuschung nach etwas Luxus zumute. Daher gönnten wir uns eine Nacht in einem stark reduzierten 4-Sterne-Resort in der Nähe. Dort starteten wir auch endlich zum ersten Mal unser neues Familienmitglied: unsere Sparki¹. Da uns der Ort Punta Umbría und seine Strände an sich ganz gut gefielen, blieben wir bis eine Nacht vor der nächsten Fährfahrt dort.
Unsere Unterkünfte in der Wartezeit
-
Vivienda Reina Victoria, Huelva
Doppelzimmer mit Gemeinschaftsbad in einem sehr schicken und modernen AppartementAdresse: Calle Isla Saltes 10, 3-B, Huelva, Spanien
Wir haben bezahlt: 30€ für eine Nacht im Doppelzimmer -
Grand Luxe Hostel, Sevilla
Schönes Hostel mitten in der Altstadt, Dachterrasse mit Blick auf die KathedraleAdresse: Calle Don Remondo 7, Sevilla, Spanien
Wir haben bezahlt: 15€ pro Nacht und Person im Mehrbettzimmer inklusive Frühstück -
Barceló Punta Umbría Beach Resort, Punta Umbría
Luxuriöses 4-Sterne-Resort mit hohem Altersdurchschnitt, sehr große Anlage mit zwei Außenpools und Spa (kostenpflichtig)Adresse: Avenida del Decano, Punta Umbría, Spanien
Wir haben bezahlt: 50€ für eine Nacht im Doppelzimmer -
Hostal Restaurante La Niña, Palos de la Frontera
Kleine Pension mit wenigen Zimmern und angeschlossenem Restaurant, ruhig gelegen, unser Zimmer hatte sogar einen kleinen BalkonAdresse: Calle Juan de la Cosa 37, Palos de la Frontera, Spanien
Wir haben bezahlt: 30€ für eine Nacht im Doppelzimmer
Im nächsten Anlauf kamen wir wie gesagt ja „schon“ auf die Fähre, doch dazu mehr im nächsten Artikel:
Noch mehr Kanaren
Teneriffa-Rundreise mit dem Auto: Route, Hotels & Restaurants
¹Die mit ( ¹) gekennzeichneten Links sind Teil eines Partnerprogramms. Durch einen Kauf bekommen wir eine kleine Provision, natürlich ohne, dass ihr dadurch mehr bezahlen müsst.