Brügge: Venedig des Nordens

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Nachdem wir Maastricht und Brüssel gesehen hatten, beschlossen wir vor der nächsten Megacity noch einen kleinen Abstecher in den Norden Belgiens nach Brügge zu machen. Und wir können sagen: Der Ausflug in die Europäische Kulturhauptstadt 2002 hat sich voll und ganz gelohnt.

Kanäle und Brücken bekommt man in Brügge – wie sollte es auch anders sein – reichlich zu sehen
Kanäle und Brücken bekommt man in Brügge – wie sollte es auch anders sein – reichlich zu sehen

Mit knapp 120.000 Einwohnern zählt Brügge zumindest bevölkerungsmäßig nicht zu den größten Städten, dafür aber unserer Meinung nach auf jeden Fall zu den schönsten. Da sie vor Kriegen und großflächigen Bränden bewahrt wurde, ist ihr mittelalterliches Stadtbild gut erhalten und gilt seit 2000 als UNESCO-Weltkulturerbe. Durch die vielen Kanäle, die nach dem einst durch die Stadt fließendem Fluss Reie auch Reien genannt werden, und die Bogenbrücken wird Brügge oft auch als „Venedig des Nordens“ bezeichnet. Auch wir fühlten uns stark an die norditalienische Stadt erinnert, als wir über so manche Brücke fuhren. Der ein oder andere kennt die Stadt vielleicht auch durch den Film „Brügge sehen… und sterben?“ aus dem Jahr 2008.

Wie eigentlich immer radelten wir in das Städtchen mit dem Fahrrad rein, aber auch zu Fuß oder sogar per Boot lässt sich die Altstadt Brügges gut erkunden. Unser Weg führte uns durch das schöne Smedenpoort, doch auch die anderen Stadttore (Kruispoort, Ezelpoort und Gentpoort) sind sehenswert. Bevor wir zur Hauptattraktion, dem Marktplatz, fuhren, ging es erstmal zur St.-Salvator-Kathedrale und danach direkt zur Liebfrauenkirche. Über die Bonifacius Brücke und den Arentshof kamen wir zum Dijver, ein viel fotografierter Kanal, von dem aus man eine Bootstour machen kann. Über eine kleine Brücke kamen wir schließlich zum Burgplatz, dem architektonisch bedeutendsten Platz von Brügge. Dort ist nicht nur das Rathaus der Stadt zu sehen, sondern auch die Mitte des 12. Jahrhunderts errichtete Heilig-Blut-Basilika (ältester Sakralbau der Stadt), in der eine der bedeutendsten Reliquien Europas, eine Ampulle mit dem Blut Christi, aufbewahrt wird.

Durch die Breidelstraat kamen wir direkt zum Grote Markt, dem großen, mitten in der Altstadt gelegenen Marktplatz, welcher im Mittelalter noch mit dem Schiff erreicht werden konnte. Wo sich heute der Provinciaal Hof (Provinzialpalast) mit dem Historium befindet, welches eine historische Version der mittelalterlichen Stadt Brügge zur Zeit von Jan van Eyck (~1390–1441) visualisiert, stand von 1294 bis 1787 die Tuchhalle („Waterhalle“ genannt), in der Stoffe im Trockenen gelagert und gehandelt wurden. Südlich vom Markt steht der 83 Meter hohe Belfried, welcher ebenfalls im 13. Jahrhundert errichtet und 1999 in die UNESCO-Liste als Kulturdenkmal aufgenommen wurde. Als höchstes Bauwerk der Stadt demonstrierte er die Macht des reichen Bürgertums und auch heute noch darf ihn kein Neubau überragen. Er verfügt  über eine kostenpflichtige, 366 Stufen hohe Aussichtsplattform. Auf der gleichen Höhe befindet sich das Carillon – ein Glockenspiel mit 47 Bronzeglocken aus dem 17. Jahrhundert , welches jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag jeweils um 14:15 Uhr erklingt.

Bevor wir zurück zum Auto fuhren, machten wir noch einen kleinen Schlenker zum Jan-van-Eyck-Platz, auf dem ein Denkmal des flämischen Malers, der als der berühmteste Vertreter der altniederländischen Malerei gilt, steht.

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