Bilbao: Tradition trifft auf Innovation

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Als größte Stadt und industrielles Zentrum des Baskenlandes ist Bilbao vor allem für eines bekannt: das Guggenheim-Museum. Was es sonst noch so zu sehen, machen und essen gibt und was der sogenannte Bilbao-Effekt ist, erfahrt ihr hier.

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Guggenheim-Museum in Bilbao
Guggenheim-Museum in Bilbao

Futuristisch, skurril, nicht von dieser Welt, silbrig glänzend und organisch verspielt, imposant, außergewöhnlich und extravagant, aus Kalkstein, Glas und Titanium: Fast jeder hat wohl schon einmal das Guggenheim-Museum gesehen – wenn auch nur auf Fotos. Das Wahrzeichen Bilbaos wurde vom kanadisch-US-amerikanischen Architekt und Designer Frank O. Gehry entworfen und nach vier Jahren Bauzeit im Oktober 1997 fertiggestellt. Seitdem haben es über 19 Millionen Kunstinteressierte aus aller Welt besucht.

Unter den 19 sich darin befindlichen Galerien ist eine besonders spektakulär: der Ausstellungsbereich für überdimensionale Werke – eine 30 Meter breite und 130 Meter lange (länger als ein Fußballfeld!) Halle ohne Säulen. Insgesamt beträgt die Ausstellungsfläche 11.000 Quadratmeter.

Puppy vor dem Guggenheim Museum mit Torre Iberdrola (mit 165 Metern höchstes Gebäude Bilbaos) im Hintergrund
Puppy vor dem Guggenheim Museum mit Torre Iberdrola (mit 165 Metern höchstes Gebäude Bilbaos) im Hintergrund

Vor dem Museum steht die Blumenskulptur Puppy des US-amerikanischen Künstlers Jeff Koons, welche eigentlich nur im Eröffnungsjahr dort stehen sollte, aber dann nach Protesten der Bevölkerung doch bleiben durfte. Sie wird jedes Frühjahr neu mit Blumen bepflanzt und erfreut sich bis heute großer Beliebtheit.

So gefeiert wie dieses Jahr zum 20-jährigen Jubiläum wurde die Pinakothek allerdings nicht immer: Während der Bauarbeiten gab es Widerstand von Seiten der Bevölkerung, vor allem wegen der hohen Kosten von rund 100 Millionen Euro.

Dabei ist der dekonstruktivistische Bau, der an ein Spaceship erinnert, eine der wichtigsten Touristen-Attraktionen der Region und bringt der Industriestadt eine Million zusätzliche Besucher pro Jahr. Und genau dies bezeichnet der Bilbao-Effekt: die gezielte Aufwertung von Orten durch spektakuläre Bauten von Architekten. Ein weiteres Beispiel wäre die Elbphilharmonie in Hamburg.

Guggenheim Museum in Bilbao

Der Architekt selbst sagte einmal: „Die Museumswelt denkt ja, ich mache absichtlich schräge Ausstellungsräume, um es den Künstlern schwer zu machen, aber das stimmt nicht. Ich mag nur diese weißen Schuhschachteln nicht. Neutralität ist nicht neutral, sie entwertet Kunst.“

Auch wir hatten vor allem das Guggenheim-Museum im Sinn als wir Bilbao ansteuerten. Daher hatten wir uns leider zu wenig über die von Alberto Palacio, einer von Gustave Eiffels Schülern, entworfene und 1893 eingeweihte Brücke Puente de Vizcaya, auch Puente Colgante genannt, informiert. Dabei ist diese die älteste Schwebefähre der Welt und eine der wenigen, die überhaupt noch existieren. Seit 2006 gehört sie zum Welterbe der UNESCO.

Puente de Vizcaya in Bilbao
Puente de Vizcaya oder Puente Colgante

Hätten wir dies vorher gewusst, hätten wir uns bestimmt eine Fahrt in der Kabine für 40 Cent gegönnt. Macht es also besser als wir und informiert euch immer vorher, indem ihr unseren Blog lest! 😉

"Weiße Brücke" Zubizuri
„Weiße Brücke“ Zubizuri
Plaza Berria (Plaza Nueva)
Plaza Berria (Plaza Nueva)

Außerdem sehenswert ist die „Weiße Brücke“ Zubizuri, deren Glasboden aufgrund der Rutschgefahr bei Nässe inzwischen mit einem Kunststoffteppich bedeckt wurde; La Plaza (Mercado de la Ribera), die grösste überdachte Markthalle Europas; den Plaza Berria (Plaza Nueva), ein sehr belebter Platz aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und die Altstadt Casco Viejo, auch Alde Zaharra, welche nicht nur die Siete Calles (dt. „sieben Straßen“) unter dessen Namen sie auch bekannt ist, umfasst.

Rathaus Rathaus von Bilbao
Rathaus

Funfact: In der Txakur Kalea (dt. „Hundestraße“) befindet sich ein Brunnen, dessen Wasserhähne Löwenköpfe darstellen. Nun sollen die Bilbaínos aber beim Anblick eben dieser Hähne ausgerufen haben „Das sind doch keine Löwen, sondern Hunde!“ Daher rührt der Name der Strasse.

Txarloska
Txarloska

Da die traditionell baskische Küche eher weniger veganfreundlich ist, entschieden wir uns, der rein veganen Konditorei Txarloska einen Besuch abzustatten. Bei der großen Auswahl an Torten, Cupcakes, Keksen, Brownies und anderen Leckereien fühlten wir uns wie im Himmel. Unter anderem dabei ein gluten- und zuckerfreier Schoko-Cheesecake, was will man mehr?!

Der Name stammt übrigens von einem ihrer Kuchen: dem typisch polnischen Txarloska mit Apfel, Grieß und Zimt.

Mercadona-Einkauf
Wovon wir uns sonst noch so ernähren: coca verdura (eine Art Gemüsepizza ohne Käse), Hummus, Baguette, Soja-Eiskaffee und grüner Eistee (alles von Mercadona)

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Eine Antwort auf „Bilbao: Tradition trifft auf Innovation“

  1. Bilbao der Traum meiner schlaflosen Nächte, vor allen Dingen wegen des Guggenheim Museums. Durch euren Bericht und starken Fotos habe ich noch mehr Appetit auf diese Stadt bekommen. Steht also auf meiner Lieblingsreiseliste, wenn alle Umzüge dieses Lebens vollzogen sind……
    Gute Weiterreise.

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